Lecker Tomätchen: Das Geheimnis großartigen Geschmacks
„In anderen Worten: Es gibt flüchtige Substanzen, die nichts mit Zuckern zu tun haben, die Dinge süßer schmecken lassen“, erklärt Harry J. Klee von der University of Florida. Diese Eigenschaft könnte sich möglicherweise nutzen lassen, um nicht nur Tomaten, sondern auch andere Lebensmittel süßer schmecken zu lassen. Ganz ohne Kalorien wirkt der Effekt allein über die Nase statt über die Zunge. Außerdem hoffen die Wissenschaftler, dank ihrer Ergebnisse und mithilfe molekularbiologischer Zuchttechniken das Aroma künftiger Zuchttomaten gezielt optimieren zu können. „Wir wissen nun exakt, was wir brauchen, um die kaputte Tomate zu reparieren“, sagt Klee.
Die Forscher hatten zunächst das chemische Profil von 152 althergebrachten Tomatensorten zusammengestellt und waren dabei auf eine außerordentliche Vielfalt gestoßen. Das brachte ihnen die Möglichkeit, mithilfe von Geschmackstests herauszuarbeiten, was genau bedingt, dass eine Sorte vor einer anderen bevorzugt wird. Klee und seine Kollegen ließen Verbraucher die alten Sorten mit der größten chemischen Vielfalt bewerten – wie sehr die Probanden den Geschmack jeder Sorte insgesamt mochten, wie sie die Intensität des Aromas insgesamt bewerteten und wie süß und wie sauer sie sie fanden. Die Daten aus diesen Geschmackstests und aus den chemischen Analysen werteten die Forscher dann statistisch aus.
So zeigte sich: Die Intensität des Aromas hängt mit zwölf verschiedenen flüchtigen Substanzen zusammen, die Süße mit weiteren zwölf, von denen acht auch wichtig für den Geschmack insgesamt sind. Außerdem fanden sich auch Komponenten, die keine geeigneten Kandidaten für eine Verbesserung des Aromas darstellen. „Dies ist der erste Schritt“, so Klee, „um den guten Geschmack bei kommerziellen Tomaten wiederherzustellen.“