Lebenswichtiges Phosphor stammt aus dem All
„Die Phosphor-Chemie vor Jahrmilliarden auf der frühen Erde war erheblich verschieden von der heutigen“, erklärt Erstautor Matthew Pasek von der University of Southern Florida in Tampa. Die Meteoriten brachten große Mengen reaktionsfreudigen Phosphors in Form des Eisen-Nickel-Phosphit-Minerals Schreibersit auf die Erde. In Wasser kann sich aus diesem Mineral das Phosphor-haltige Salz Phosphit lösen. Es eignet sich gut, um komplexe Moleküle zu bilden, aus denen die Frühformen des Lebens entstanden.
Die Forscher untersuchten Proben aus tiefen Erdbohrungen in Australien, Simbabwe und den US-Bundesstaaten West Virginia, Wyoming und Florida. Fündig wurden sie in den Schichten, die zum Hadaikum und Archaikum gehörten, den ältesten Zeitaltern der Erde. Kalkstein aus dieser Zeit vor rund dreieinhalb Milliarden Jahren enthielt Schreibersit-Phosphite, die sich am Boden damaliger Ozeane ablagerten. Heutige Lebensformen sind auf solchen Phosphor allerdings nicht mehr angewiesen, da die Zellen es schon vor langer Zeit gelernt haben, auch die weniger reaktionsfreudigen Phosphorverbindungen zu verwerten.
„Meteoritischer Phosphor könnte der Treibstoff gewesen sein, um die Energie und die nötigen Phosphorverbindungen zu liefern, die bei der Entstehung des Lebens notwendig waren“, so Pasek weiter. Die Menge an solchen Phosphorverbindungen, die die Forscher fanden, war so groß, dass sie nicht aus irdischen Quellen stammen kann. Zwar können auch Blitze oder spezielle geothermische Bedingungen diese Phosphorverbindungen erzeugen, allerdings nicht in entsprechender Menge.
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