Künstliche Oase am Roten Meer

Erstmals stellten die Norweger ihr gewagtes Projekt auf der Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen vor. Mittlerweile konnten sie den jordanischen König Abdullah II. vom Nutzen der künstlichen Oase überzeugen. Meerwasser soll hier nicht mit energieintensiven Entsalzungsanlagen aufbereitet werden wie sonst in Arabien üblich. Stattdessen sollen Glashäuser auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern das Sonnenlicht einfangen und über Verdunstung das Salz aus dem Meerwasser abtrennen. Der Projektplan beziffert die so gewonnene Wassermenge für ausreichend, 16 Hektar Ackerböden langfristig bewässern zu können. In einem Pilotprojekt in Port Augusta, Australien, bewährte sich bereits auf einer 2000 Quadratmeter großen Fläche diese nachhaltige Methode zur Wasseraufbereitung.
Ergänzt werden soll die künstliche Oase mit einem Solarthermiekraftwerk, das die gesamte Siedlung mit Sonnenstrom versorgen könnte. Gelingt es, genug Investoren für den Bau dieser Oase zu gewinnen, hoffen die Entwickler, die Gesamtanlage bis 2015 wirtschaftlich betreiben zu können. Dann wäre sie ein Vorbild für viele unter Trockenheit leidenden Küstenregionen. Die Initiatoren des "Sahara Forest Project" haben dabei nicht nur Wüsten im Blick. Auch für Andalusien, wo zwischen Almeria und Malaga intensiver Gemüseanbau betrieben wird, könnten künstliche Oasen die Wasserversorgung auf Jahrzehnte sichern. Heute beutet die spanische Region ihre begrenzten Grundwasserreserven aus und verbraucht etwa fünfmal mehr Wasser als über die seltenen Regenfälle zur Verfügung steht.