Klimawandel – Rund Dreiviertel der Weltbevölkerung drohen extreme Wetterereignisse
Bisher gibt es nur wenige Studien, die die Auswirkungen extermer Wetterereignisse auf bestimmte Regionen ermittelten. „Daher fokussierten wir uns auf regionale Wechsel im Wettergeschehen“, sagt Carley Iles vom CICERO Center for International Climate Research in Oslo. Dabei beachtete die Forscherin gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen nicht nur die verfügbaren Klimamodelle. Zusätzlich betrachteten sie vor allem die Bevölkerungsdichte in den untersuchten Regionen.
Das Ergebnis ist ernüchternd. So könnten bis zu Dreiviertel der Erdbevölkerung in den kommenden beiden Jahrzehnten unter plötzlich auftretetenden Extermwetterereignissen leiden. Diese zeigen sich einerseits als mehrtägige Hitzewellen, andererseits als ausgedehnte Überschwemmungen infolge von anhaltenem Starkregen. Betroffen seien nach Aussage der Forschenden vor allem tropische und subtropische Regionen. Gebiete, in denen sich ein Großteil der Erdbevölkerung heute und in den kommenden Jahrzehnten konzentriert.
Allerdings muss mit dieser großen Zahl an Betroffenen nur bei einer Erderwärmung gerechnet werden, bei denen die Treibhausgasemissionen mehr oder weniger auf dem heutigen Niveau verharren. Sollte es jedoch gelingen, die Erderwärmung durch eine schnelle und massive Reduktion der CO2-Emissionen auf das Pariser Klimaziel von 1,5 bis maximal zwei Grad zu begrenzen, wären bis zum Mitte des Jahrhunderts nur ein Fünftel der Erdbevölkerung von mehr Hitzewellen und Überschwemmungen betroffen.
Für die asiatischen Regionen machten die Forschenden noch einen weiteren Effekt aus. Hier schreiten Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft stetig voran. Doch die bessere Luftqualität geht auch mit einer regional erhöhten Erwärmung einher. Die Ursache dafür liegt in der geringeren Abschirmung wärmender Sonnenstrahlung von sauberer Luft. So hat die Luftverschmutzung bisher einen Teil der Erderwärmung quasi maskiert.