Katzenpfotennebel bekommt viele Junge
„Wir benötigten sowohl Beobachtungen mit Weltraum- als auch mit erdgebundenen Teleskopen, um die jungen Sterne zu identifizieren“, erläutert Studienleiterin Lori Allen vom National Optical Astronomy Observatory in Tucson, Arizona. Hierzu konnten die Forscher nicht nur das Inter-Amerikanische Observatorium auf dem 2.200 Meter hoch gelegenen Cerro Tololo im chilenischen Hochland nutzen, sondern auch Daten des Spitzer-Weltraumteleskops. Indem sie Messungen mit verschiedenen Wellenlängen kombinierten, konnten die Forscher Hintergrundsignale herausfiltern und ein räumliches Bild der verschiedenen Zonen im Katzenpfotennebel gewinnen.
Sie fanden heraus, dass das Sternentstehungsgebiet insgesamt rund 200.000 Sonnenmassen an Material besitzt, das sich gegenwärtig mit einer hohen Rate zu Sternen verdichtet. Einige von diesen sind mit dreißig bis vierzig Sonnenmassen sehr massereich und enorm leuchtstark. Der Nebel beherbergt etliche zehntausend Sterne. Über 2.000 von ihnen sind noch so jung, dass sie immer noch von der dicken Staubhülle umgeben sind, aus der sie sich gebildet haben. Der Katzenpfotennebel befindet sich rund 5.500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Skorpion und erstreckt sich über etwa fünfzig Lichtjahre. Dies entspricht einer Fläche, die etwas größer ist als der Vollmond.
Warum der Katzenpfotennebel derzeit so aktiv ist, vermochten die Forscher aber nicht zu sagen. Meist wird rasche Sternentstehung durch die Kollision großer interstellarer Gaswolken angestoßen oder durch die Schockwelle einer Supernova-Explosion. Für beides liegen dort jedoch keine Indizien vor. Da der Nebel in astronomischen Maßstäben sehr nahe liegt, wollen die Forscher ihn weiter genau untersuchen, um diesem Rätsel auf die Spur zu kommen.
Galaxien auf Kollisionskurs: Seltene Übergangsphase mit explosiver Sternentstehung entdeckt
Sternentod einmal anders