Je instabiler die äußeren Umstände, desto mehr Eier im Nest

Biologen definieren, warum manche Vogelarten nur ein Ei legen und andere zehn und mehr
Gelege eines Grausteißtinamus
Gelege eines Grausteißtinamus
© Cagan Sekercioglu
San Diego (USA)/Mainz - Die Größe der Gelege von Vögeln kann je nach Art zwischen einem und zehn und mehr Eiern liegen. Ein Team deutscher und amerikanischer Forscher hat nun in einer umfangreichen Studie eine Reihe von Faktoren beschrieben, die dabei eine Rolle spielen: Es ist im Grunde ein Zusammenspiel der äußeren Umstände - und je stärker diese variieren, desto größer sind die Gelege. So legen etwa Arten mit offenen Nestern mehr Eier als Höhlenbrüter wie zum Beispiel Spechte, deren Eier grundsätzlich vor Räubern geschützter sind. Aber auch das Klima spielt eine Rolle, denn in den Breiten mit durch Jahreszeiten bedingten starken Schwankungen in Wetter und Temperatur legen Vögel grundsätzlich mehr Eier als in den Tropen. Ihre Analyse der Daten zu mehr als 5000 Spezies weltweit schildern die Forscher im Fachblatt "PLoS Biology". Die Biologen liefern damit einige Antworten auf die Frage, was genau die Gelegegröße beeinflusst.

"Mit diesem Ansatz waren wir in der Lage, einen großen Anteil der globalen Variation der Gelegegröße zu erklären ebenso wie die Gelegegröße für Vögel, die unter bestimmten Bedingungen leben und brüten, mit großer Genauigkeit vorherzusagen", sagt Walter Jetz von der University of California in San Diego. Gemeinsam mit seinen Kollegen Cagan Sekercioglu von der Stanford University und Katrin Böhning-Gaese von der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz hatte Jetz Daten über die Gelegegrößen von insgesamt 5290 Vogelarten mit Informationen zu deren Biologie und Lebensumständen sowie geografischer Angaben kombiniert. "Unsere Ergebnisse demonstrieren: Nicht nur, wo Vogelarten leben, sondern auch die Art, wie sie ihr Leben leben, insbesondere ihre Fortpflanzungsstrategien, hat sich in naher Verbindung mit Klima und insbesondere Saisonabhängigkeit entwickelt", erklärt Jetz. Die Erkenntnisse der Biologen könnten helfen, vom Aussterben bedrohte Vogelarten gezielter schützen zu können.

University of California - San Diego
Quelle: University of California - San Diego


 

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