Hotline in den Rindermagen

Drahtloses Sensorsystem, im Pansen verkapselt, soll erste Krankheitsanzeichen schneller bemerken helfen
Mag man geteilter Meinung sein über moderne Landwirtschaft - moderne Technik soll helfen, negative Folgen zu verhindern
Mag man geteilter Meinung sein über moderne Landwirtschaft - moderne Technik soll helfen, negative Folgen zu verhindern
© Saße
Duisburg - Wo der Bauer seine Kuh nicht mehr persönlich kennt und Rinder in Agrarfabriken gehalten werden, wird leichter übersehen, wenn einzelne Tiere kränkeln. Um gerade in Großbetrieben das Ausbreiten ansteckender Krankheiten zu verhindern, soll jetzt die Technik helfen: Duisburger Forscher präsentieren ein Sensorsystem, das bei verdächtigen Zeichen Alarm schlägt. Gut verkapselt liegt die Messsonde im Pansen der Wiederkäuer und überwacht dort rund um die Uhr Temperatur und pH-Wert. Diese Daten überträgt es drahtlos an einen Empfänger am Halsband des Tieres, der es wiederum an eine zentrale Datenbank weiterfunkt. Diese schlägt Alarm, sobald bestimmte Grenzwerte über- oder unterschritten werden - erste Anzeichen für eine mögliche Krankheit des Rinds.

Das System lässt sich flexibel auch auf viele andere Anwendungen in Land- und Forstwirtschaft anpassen, berichtet das Entwicklerteam um Martin Ackeren vom Duisburger Fraunhofer Institut Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS). Gemeinsam mit niederländischen Kollegen entstand das System im grenzüberschreitenden EU-Projekt. Wo immer derartige Messwerte kontinuierlich zu überwachen sind und direktes Ablesen umständlich ist, könnte es Anwendung finden. Dank niedrigen Energiebedarfs sind die Funkmodule sehr langlebig, so die Forscher, und Sensoren plus Netzwerk arbeiten autonom und ohne ständige Wartung oder spezielle Infrastruktur. Erste Testläufe sollen unter anderem auf Bauernhöfen am Niederrhein laufen.

Fraunhofer Institut
Quelle: Fraunhofer Institut Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS)


 

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