Hormoncremes verjüngen die Gesichtshaut nicht

Weil die Gesichtshaut täglich dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, altert sie schneller als andere Hautpartien. Dabei verändert sich die Haut im Alter so, dass äußerlich eingesetztes Östradiol die Kollagenbildung nicht mehr anregen kann. Das schließen Gary Fisher und seine Kollegen von der University of Michigan in Ann Arbor aus Untersuchungen an 40 Frauen und 30 Männern im Alter von durchschnittlich 75 Jahren. Zwei Wochen lang behandelten die Testpersonen Hautflächen von Hüfte, Unterarm oder Gesicht mit östradiolhaltigen Lösungen oder Cremes. Vorher und nachher entnahmen die Forscher winzige Hautproben zur vergleichenden Analyse.
Unabhängig vom Alter der Probanden zeigte sich in allen Fällen, dass das Hormon in die Hautzellen eindrang und bestimmte Proteine aktivierte. Aber nur in der von Kleidung bedeckten Haut führte das zu einer verstärkten Produktion von Kollagen. In der Haut von Gesicht und Unterarmen veränderte sich dieser Prozess dagegen nicht. Offenbar wirkt das Hormon indirekt über andere noch unbekannte Faktoren auf die Kollagenbildung ein. Mindestens einer dieser Faktoren ist in der durch Lichteinwirkung gealterten Haut nicht mehr funktionstüchtig, so dass der positive Hormoneffekt ausbleibt.