Höhenlage formt die Sprache
„Ejektive Konsonanten werden hervorgerufen, indem in der Rachenhöhle eine Lufttasche erzeugt und die Luft dann komprimiert wird“, so Caleb Everett von der University of Miami. Der Forscher erklärt sich die erleichterte Bildung solcher Laute in großer Höhe mit dem reduzierten Luftdruck in diesen Regionen. Denn es sei leichter möglich, die „dünne Luft“ zu komprimieren. Außerdem geht Everett davon aus, dass derartige Laute den Ausstoß von Feuchtigkeit während des Sprechens vermindern könnten. Dies wiederum nützt dem Flüssigkeitshaushalt des Körpers in großen Höhen.
„Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass auch ökologische Faktoren die Struktur einer Sprache in einer Weise beeinflussen, die bisher noch nicht untersucht wurde“, Everett weiter. Die von dem Forscher untersuchten 567 Sprachen machen zirka acht Prozent der 6.909 Sprachen weltweit aus. Rund 15 Prozent der bewohnten Oberfläche unserer Erde liegen in großen Höhen, also mehr als 1.500 Metern über dem Meeresspiegel. Ähnlich groß ist mit etwa 16 Prozent die bewohnte Fläche mit weniger als 100 Metern über dem Meersspiegel. Allerdings lebt hier ein Drittel der Menschheit, während in großen Höhen lediglich ein Zehntel der Weltbevölkerung wohnt.