Hilfe zur Selbsthilfe via Internet
"Wir glauben, dass diese Art web-basierter Behandlungsprogramme das Potenzial hat, bei unzähligen Menschen weltweit wirken zu können", sagte Lee Ritterband von der University of Virginia. SHUTi basiert auf klassischer Kognitiver Verhaltenstherapie, wurde aber so angepasst, dass die Therapieinhalte interaktiv über das Internet vermittelt werden können. Die Forscher hatten die Effektivität der Online-Therapie bei 44 Patienten im Durchschnittsalter von 45 Jahren getestet, von denen die meisten Frauen waren. Die Freiwilligen, erhielten entweder die web-basierte Verhaltenstherapie oder wurden einer Warteliste zugeteilt und dienten somit als Vergleichsgruppe. Die Psychologen erfassten Gesundheitsdaten zu Schlaf, Stimmung, Belastung und Wahrnehmung der Patienten vor und nach der sechswöchigen Therapie.
Qualität beziehungsweise Effizienz des Schlafs verbesserten sich eindeutig bei den Probanden aus der Therapiegruppe, während sich in der Kontrollgruppe keine Veränderungen zeigten. Diejenigen, die sechs Wochen lang mit SHUTi gearbeitet hatten, konnten ihre Schlafzeit zudem um 80 Minuten verlängern, Teilnehmer aus der Vergleichsgruppe dagegen lediglich um 9 Minuten. "Das Internet könnte sich als ein effektives Werkzeug erweisen, um Kognitive Verhaltenstherapie gegen Schlaflosigkeit allgemeiner zu verbreiten", so Ritterband. Speziell auf Schlaflosigkeit bezogen fehle es bisher eindeutig an nicht-medikamentösen Hilfsmitteln.
Bei der Kognitiven Verhaltenstherapie wird angestrebt, Gedanken und Einstellungen bewusst zu machen, zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern. Speziell auf Schlaflosigkeit bezogen bedeutet es, Verhaltensweisen und Gedankengänge zu ändern, die an der Fähigkeit hindern, gut zu schlafen, und solche zu entwickeln, die einen guten Schlaf ermöglichen.