Günstiger Sonnenstrom aus dünnen Siliziumzellen

Modul-Prototyp erzielt über 16 Prozent Wirkungsgrad - EU-Projekt will Kosten in allen Fertigungsschritten deutlich senken.
München - Selbst in unseren Breiten wird Solarstrom bis zum Jahre 2020 einen nennenswerten Anteil von drei bis zwölf Prozent am Energiemix beitragen. Nötig dazu sind günstigere Solarzellen mit möglichst hohen Wirkungsgraden. Dieses Ziel im Blick, verzeichnete nun das europäische Forschungsprojekt "CrystalClear" einen neuen Erfolg. Wissenschaftler aus Deutschland, Spanien, den Niederlanden und weiteren EU-Staaten schufen fertig anwendbare Solarmodule auf Siliziumbasis mit Wirkungsgraden von über 16 Prozent. Wie sie diese Woche in München auf der Abschlusstagung des mit 16 Millionen Euro geförderten Projekts berichteten, seien zugleich Herstellungskosten von etwa einem Euro pro installiertem Watt Leistung möglich. Heute schlagen Solarmodule noch mit etwa dem doppelten Preis von zwei Euro pro Watt zu Buche.

"Um die Herstellungskosten zu senken, befassten wir uns mit allen Stufen beim Herstellungsprozess von Solarmodulen - von der Siliziumgewinnung bis zum Moduldesign", sagte Projektkoordinator Wim Sinke vom niederländischen Energieforschungszentrum ECN. In insgesamt sieben Arbeitsgruppen bündelten neun Unternehmen wie Schott Solar oder Solarworld und sieben öffentliche Forschungszentren ihr Wissen. Sie fanden Wege, das Rohsilizium günstiger herzustellen und in 120 Mikrometer dünnen Schichten in Solarzellen zu integrieren.

Endet in vielen Instituten an diesem Punkt die Entwicklung, bauten die "CrystalClear"-Forscher aus ihren besten Solarzellen auch anwendbare Module. Nicht nur geringere Prozesskosten wurden dadurch möglich, zudem konnte der Energieeinsatz zum Bau fertiger Silizium-Module deutlich gesenkt werden. "Viele, auch nicht an CrystalClear beteiligte Solarfirmen, haben schon Interesse an unseren Ergebnissen gezeigt", sagt Sinke. Damit wäre ein Ziel des Projekts erreicht, die europäische Solarindustrie mit neuen Entwicklungen wettbewerbsfähiger zu machen.

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Quelle: CrystalClear, Abschlusstagung, München


 

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