Großstudie bestätigt: Ältere Väter übertragen mehr Mutationen
„Nach unserer Einschätzung überträgt ein 20 Jahre alter Vater im Schnitt lediglich 25 Mutationen auf sein Kind, beim 40-jährigen sind es schon 65“, berichtet Augustine Kong. Der Forscher der Firma „deCODE Genetics“ hatte die Versuchsteilnehmer zusammen mit Kollegen der University of Iceland in Reykjavik untersucht. Nach deren Ergebnissen hat jedes Lebensjahr des Vaters zum Zeitpunkt der Zeugung zirka zwei zusätzliche Mutationen beim Kind zur Folge. Hingegen wurden von den Müttern im Schnitt immer 15 Neu-Mutationen übertragen – ganz unabhängig von ihrem Alter. Die Wissenschaftler erklären dies damit, dass die Samenzellen des Mannes im Gegensatz zu weiblichen Eizellen kontinuierlich produziert werden.
Bei den Mutationen handelte es sich meist um kleinere Austausche von Erbbausteinen. Diese haben in der Mehrzahl nur geringen Einfluss auf die Gesundheit. Zusammen genommen können sie aber größere Auswirkungen auf den Organismus haben. Die aktuellen Ergebnisse machen auch wieder einmal die Ambivalenz von molekularen Mechanismen deutlich: Einerseits sind Neu-Mutationen sehr wichtig für die Evolution, da sie die Vielfalt erhöhen, die für die Selektion wichtig ist. Andererseits spielen diese genetischen Veränderungen bei der Entstehung von Krankheiten eine große Rolle.