Granatapfelsaft gegen Metastasen
"Jetzt können wir die Krebs hemmenden Bestandteile des Granatapfelsaftes so verändern, dass sich ihre Wirksamkeit gegen Prostatakrebs-Metastasen verbessert", sagte Manuela Martins-Green von der University of California in Riverside. Ihr Forschungsteam untersuchte Kulturen von Prostatakrebszellen, die bereits hormonresistent geworden waren. Das Wachstum solcher Zellen lässt sich nicht mehr durch eine Anti-Hormontherapie bremsen. In diesem Stadium besitzen die Tumoren auch ein erhöhtes Potenzial, Metastasen zu bilden. Die Zugabe von Granatapfelsaft tötete einen Teil der Zellen ab und bewirkte, dass die anderen fester aneinander hafteten. Das schränkt die Beweglichkeit der Zellen ein, die nötig ist, um sich von den Nachbarzellen zu lösen und neue Tumoren in anderen Geweben zu bilden.
Die Forscher identifizierten vier chemische Stoffklassen von Bestandteilen des Granatapfelsaftes, die für diese Wirkung verantwortlich waren: Phenylpropanoide, Hydrobenzoesäuren, Flavone und konjugierte Fettsäuren. Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Substanzen ein im Knochenmark gebildetes Protein blockieren, das als eine Art Lockstoff den Tumorzellen den Weg ins Knochengewebe weist. Da die Grundmechanismen der Metastasenbildung für alle Krebsarten ähnlich seien, könnten die Granatapfelhemmstoffe von genereller Bedeutung für die Krebstherapie sein, so die Forscher. Wirksamkeit und Verträglichkeit der natürlichen und chemisch veränderter Inhaltsstoffe sollen nun in Tierversuchen getestet werden.