Gesundheitsrisiko: Koffein verkürzt den Schlaf von Jugendlichen

Dreizehnjährige schlafen weniger, wenn sie täglich größere Mengen an koffeinhaltigen Softdrinks trinken
Koffeinhaltige Getränke können für Schlafstörungen bei Jugendlichen verantwortlich sein.
Koffeinhaltige Getränke können für Schlafstörungen bei Jugendlichen verantwortlich sein.
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Porto (Portugal) - Kinder und Jugendliche trinken zwar weniger Kaffee und schwarzen Tee als Erwachsene. In Form von Softdrinks und schokoladehaltigen Getränken und Speisen konsumieren sie aber mitunter dennoch nicht unerhebliche Mengen an Koffein. Das könnte Schlafstörungen verursachen, wie die Ergebnisse einer portugiesischen Studie nahelegen. Demnach war die Schlafdauer von 13-Jährigen umso kürzer, je mehr Koffein sie pro Tag aufnahmen. Bei höherem Koffeinkonsum verbrachten die Befragten zudem am Wochenende mehr Zeit vor dem Fernseher, berichten die Forscher im Fachblatt „Nutrition Research“. Sie empfehlen, den Koffeingehalt in den von Kindern bevorzugten Lebensmitteln und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken nicht zu unterschätzen.

„Unsere Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass Koffeinkonsum die Schlafdauer von Jugendlichen beeinträchtigen könnte“, schreiben die Autoren um Elisabete Ramosa von der Universität in Porto. Sie werteten Daten von 1.522 13-jährigen portugiesischen Kindern aus, die per Fragebogen Auskunft über ihre Ernährung und Lebensweise gegeben hatten. Im Schnitt konsumierten die Testpersonen 23 Milligramm Koffein pro Tag – die Jungen etwas mehr als die Mädchen. Das entspricht einer Menge von weniger als einer halben Tasse Kaffee täglich und liegt unter den Werten, die in anderen Untersuchungen für Jugendliche in den USA und einigen europäischen Ländern ermittelt wurden.

In der neuen Studie stammte das zugeführte Koffein überwiegend aus Eistee und Cola-Getränken. Schokoladehaltige Produkte machten nur einen geringen Prozentsatz aus, Kaffee und schwarzer Tee fielen gar nicht ins Gewicht. Es wurde sogar mehr Eistee als koffeinhaltige Limonade getrunken. Das könnte auf den Einfluss der Eltern zurückzuführen sein, die um die Gesundheit der Kinder besorgt waren, vermuten die Forscher. Je höher der durchschnittliche Gesamtkonsum an Koffein war, desto eher lag die tägliche Schlafdauer unter 8,5 Stunden und desto länger war die Fernsehzeit an den Wochenenden.

Es sei wahrscheinlich, so die Autoren, dass Jugendliche empfindlicher als Erwachsene auf die anregende Wirkung des Koffeins reagieren. Inwieweit der verkürzte Schlaf auch mit verstärkter Müdigkeit und Kopfschmerzen während des Tages oder anderen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist, müssen weitere Studien klären.

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