Gesichtsfalten geben Auskunft über Knochenbruchrisiko

Schon an der Gesichtshaut könnte ein Arzt das Osteoporoserisiko von Frauen in den Wechseljahren abschätzen
Boston (USA) - Bei Frauen nach der Menopause lässt sich von der Gesichtshaut auf die Knochendichte schließen: Je ausgeprägter die Falten und je geringer die Festigkeit der Haut, desto größer ist die Gefahr von Knochenbrüchen, berichteten US-amerikanische Mediziner. Sie untersuchten die Gesichtshaut und ermittelten die Knochendichte von Frauen zu Beginn der Wechseljahre. Wegen des veränderten Hormonhaushalts steigt in dieser Lebensphase generell das Risiko, an Osteoporose zu erkranken und gefährliche Knochenbrüche zu erleiden. Wenn sich diese Gefahr bereits im Gesicht ablesen ließe, könnten Ärzte frühzeitig Knochenuntersuchungen veranlassen und Gegenmaßnahmen einleiten, sagten die Forscher auf der Jahrestagung "ENDO 2011" der Endocrine Society in Boston.

"Mit dem Alter verändert sich die Haut und gleichzeitig verschlechtern sich Qualität und Quantität des Knochengewebes", sagte Lubna Pal von der Yale University in New Haven. Ihr Forscherteam konnte erstmals zeigen, dass zwischen beiden Vorgängen tatsächlich ein Zusammenhang besteht. "Vom Erscheinungsbild und den physikalischen Eigenschaften der Haut ergeben sich Hinweise auf die Gesundheit des Skeletts. Das könnte es dem Arzt ermöglichen, das Knochenbruchrisiko von Frauen nach der Menopause 'auf einen Blick' zu erkennen", sagte Pal.

Ihre Studie erfasste Daten von 114 Frauen in den Wechseljahren, deren letzte Periode nicht länger als drei Jahre zurück lag. Die Forscher bestimmten Anzahl und Ausprägung von Hautfalten an elf Stellen von Gesicht und Hals. Außerdem prüften sie die Festigkeit des Hautgewebes an Stirn und Wangen mit einem speziellen Messgerät. Die Knochendichte wurde durch eine sogenannte Dual-Röntgen-Absorptiometrie oder ein Ultraschallverfahren gemessen. Sie erwies sich als umso höher, je geringer die Faltenbildung und je fester die Haut war. Dieser Zusammenhang blieb auch dann bestehen, nachdem die Forscher bei der statistischen Auswertung andere Einflussfaktoren wie Alter, Körpergewicht, Tabakkonsum und Einnahme von Vitaminpräparaten berücksichtigt hatten.

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Quelle: "Skin Wrinkling and Rigidity Are Predictive of Bone Mineral Density in Early Postmenopausal Women", Lubna Pal et al.; Beitrag zur Jahrestagung der Endocrine Society in Boston, (P3-126)


 

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