Genügend Schlaf hilft beim Abnehmen

Eine Reihe von Studien zeigt, dass ausreichende Nachtruhe bei einer Diät nicht vernachlässigt werden sollte
Flaming June, Öl auf Leinwand, Frederic Leighton, (1830–1896)
Flaming June, Öl auf Leinwand, Frederic Leighton, (1830–1896)
© Frederic Leighton
Ottawa (Kanada) - Fett weg im Schlaf? So einfach ist es zwar nicht, aber ausreichende und erholsame Nachtruhe sollten beim Abnehmen keinesfalls fehlen, empfehlen zwei kanadische Mediziner. Neben verringerter Kalorienzufuhr und ausreichend Bewegung spielt der Schlaf ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Übergewicht. Wie die beiden Forscher im Fachblatt „Canadian Medical Association Journal” darlegen, wirkt sich längerer und besser Schlaf mehrerer aktueller Studien zufolge positiv auf den Erfolg einer Diät aus.

„Die Lösung ist nicht so einfach wie 'weniger essen, mehr bewegen, mehr schlafen’“, schreiben Jean-Phillippe Chaput vom Children's Hospital of Eastern Ontario Research Institute in Ottawa und sein Kollege Angelo Tremblay von der Laval University in Québec. „Aber zunehmende Beweise legen nahe, dass die Schlafgewohnheiten nicht übersehen werden sollten, wenn einem Patienten mit Übergewicht ein Programm zur Gewichtsreduktion verordnet wird. Schlaf sollte in das Lebensstil-Paket eingeschlossen werden, das sich traditionell auf Ernährung und körperliche Aktivität konzentriert.“ In ihrem Kommentar führen Chaput und Tremblay einige Beispielstudien an, die sich mit dem Zusammenhang von Schlaf und dem Erfolg von Abnehmprogrammen beschäftigt haben.

So zeigt zum Beispiel eine Untersuchung mit 123 übergewichtigen Erwachsenen, dass sich Schlafzeit und -qualität bei einem 17-wöchigen Abnehmplan auf den Abbau von Fett auswirken. Eine 6-monatige Erhebung mit 245 Frauen kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Eine bessere subjektiv empfundene Schlafqualität erhöhte die Wahrscheinlichkeit erfolgreichen Gewichtsverlustes um 33 Prozent; das Gleiche galt für mehr als sieben Stunden Schlaf pro Nacht. In einer Langzeitstudie über einen Zeitraum von sechs Jahren untersuchten die beiden Mediziner zudem, wie sich ein spontaner Wechsel der Schlafgewohnheiten von weniger als sechs Stunden täglich auf mindestens sieben bis acht Stunden auf Fettleibigkeit auswirkt. Ihre Beobachtung: Die Veränderung zu der gesünderen Schlafmenge ging mit einer verminderten Fettzunahme einher.

Schlafmangel, das belegen Ergebnisse unterschiedlicher Studien, beeinflusst zum Beispiel bestimmte Hormone, die an der Regulation von Hunger- und Sättigungsgefühlen beteiligt sind. Das führt häufig zu mehr Appetit und erhöhter Nahrungsaufnahme. Auf diese Weise könnte zu wenig Schlaf die Effizienz gewöhnlicher Diäten gefährden. Darüber hinaus, geben Chaput und Tremblay zu bedenken, sollten Ärzte sich dessen bewusst sein, dass unzureichender Schlaf und Übergewicht mit weiteren Faktoren wie etwa Stress, Depressionen, psychosozialen Problemen und chronischen Erkrankungen einhergehen können.

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