Gentest erkennt Risiko für Pilzinfektion
"Wir vermuten, dass die Anfälligkeit für eine invasive Aspergillose zum Teil auf genetischen Variationen des Wirtes beruht", erklären Aimee Zaas von der Duke University in Durham und ihre Kollegen. Etwa jeder zehnte Empfänger von Knochenmarkstammzellen erkrankt an einer Infektion durch den Schimmelpilz Aspergillus fumigatus. Fast jeder dritte davon stirbt daran innerhalb von drei Monaten. Um genetische Merkmale aufzuspüren, durch die sich Erkrankte von Nicht-Erkrankten unterscheiden, führten die Forscher Experimente mit Mäusen aus zehn unterschiedlichen Stämmen durch. Einige der Tiere waren nach der Unterdrückung ihres Immunsystems sehr anfällig für eine Aspergillus-Infektion mit Pilzsporen, andere dagegen weniger.
Vergleichende genetische Analysen ergaben, dass Unterschiede im Gen für das Bluteiweiß Plasminogen dieses Ergebnis erklären könnte. Eine bestimmte Variante des Gens war eng gekoppelt mit einem hohen Infektionsrisiko. Genetische Tests bei 236 Patienten, denen Knochenmarkszellen übertragen worden waren, bestätigten diese Bedeutung des Plasminogen-Gens auch für Menschen. Daher könnten in Zukunft möglicherweise besonders gefährdete Transplantationspatienten durch einen Gentest erkannt und besser überwacht oder gleich vorbeugend mit Antibiotika behandelt werden, die eine Pilzinfektion verhindern. Aus den Forschungsergebnissen geht auch hervor, dass das Plasminogen, die Vorstufe des Fibrin-spaltenden Plasmins, auf noch unbekannte Weise den Verlauf einer Pilzinfektion stark beeinflussen muss.