Für Migränepatienten ist ein Kater besonders schlimm

Versuche mit Ratten bestätigen den Zusammenhang zwischen Migräne, Alkoholkonsum und Kater-Kopfschmerz
Der Kopfschmerz
Der Kopfschmerz
© George Cruikshank (1819)
Chicago (USA) - Bei Menschen, die öfter unter Migräne leiden, ist der Kater nach Alkoholkonsum mit besonders starken Kopfschmerzen verbunden. Eine generell erhöhte Schmerzempfindlichkeit haben jetzt erstmals amerikanische Forscher in Tierversuchen bestätigt. Ratten mit experimentell erzeugten Migräne-Kopfschmerzen reagierten nach Alkoholgenuss empfindlicher auf Druckreize im Gesicht als die Kontrolltiere. Wahrscheinlich sind Stoffwechselprodukte des Alkohols für den verstärkten Katereffekt verantwortlich, sagten die Wissenschaftler auf der Jahrestagung "Neuroscience 2009" der Society for Neuroscience in Chicago.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Dehydration oder Verunreinigungen im Alkohol nicht für Kater-Kopfschmerzen verantwortlich sind", erklärte Michael Oshinsky von der Thomas Jefferson University. Beides wurde bisher als mögliche Ursachen der Beschwerden nach starkem Alkoholkonsum angesehen. Doch unter den kontrollierten Versuchsbedingungen mit Ratten konnten sowohl mangelnde Wasserzufuhr als auch verunreinigende Inhaltsstoffe im alkoholischen Getränk als Einflussfaktoren ausgeschlossen werden.

Voraussetzung für die Experimente war, dass es den Forschern erstmals gelungen ist, migräneartige Kopfschmerzen bei einem Versuchstier zu erzeugen. Dazu wurde über Wochen und Monate die harte Hirnhaut von Ratten mit einer entzündungsfördernden Mixtur behandelt. Danach kam es bei den Tieren zu häufig wiederkehrenden Kopfschmerzattacken. Vier bis sechs Stunden, nachdem so vorbehandelte Ratten eine bestimmte Menge Alkohol getrunken hatten, testeten die Forscher die Druckempfindlichkeit im Bereich der Augen. Die alkoholisierten Migräne-Ratten reagierten deutlich empfindlicher als alkoholisierte Kontrolltiere oder Migräne-Ratten, denen nur Kochsalzlösung verabreicht worden war. Welche Abbauprodukte des Alkohols für die verstärkten Schmerzen verantwortlich sind, sollen nun weitere Untersuchungen klären.

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Quelle: Beitrag zur Jahrestagung "Neuroscience 2009" der Society for Neuroscience in Chicago von Michael Oshinsky und Christina Maxwell


 

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