Forscher entwickeln den optimalen Obstsaftmix

"Die gefäßerweiternde Wirkung scheint hauptsächlich von der qualitativen Zusammensetzung der Polyphenole abzuhängen und weniger vom Gesamtgehalt dieser Inhaltsstoffe", erklären Valérie Schini-Kerth und Kollegen von der Universität Straßburg. Sie untersuchten zunächst Extrakte von 13 Obstsorten - hauptsächlich Beeren - auf ihre Wirkung als Antioxidans und ermittelten den Gehalt an Polyphenolen und Vitamin C. Dann testeten sie, ob die Säfte und Pürees die Ausdehnung von Blutgefäßen stimulieren können. Dazu benutzten sie Stücke von Schweine-Herzarterien, die nach einer Vorbehandlung verengt waren. Es stellte sich heraus, dass einige Extrakte, beispielsweise der aus Brombeeren, trotz eines hohen Polyphenolgehalts eine geringere Wirkung auf die Blutgefäße zeigten als andere, die weniger Polyphenole enthielten.
Gesund und trotzdem schmackhaft durch die richtige Mischung
Aufgrund der Messergebnisse stellten die Forscher dann fünf Mischgetränke zusammen, die alle einen ähnlichen Gehalt an Vitamin C und Polyphenolen hatten und ähnlich stark als Antioxidans wirkten. Sie wollten ein Getränk erzeugen, dass nicht nur gesund ist, sondern auch gut schmeckt. Dabei halfen Geschmacksurteile von 80 Testpersonen. Der so ermittelte optimale Saftmix bestand zu 63 Prozent aus Traubensaft und enthielt Apfel-, Erdbeer- und Heidelbeerpüree, sowie kleinere Mengen an Aronia (Apfelbeere) und Acerola-Kirsche. Die Inhaltsstoffe dieser Früchtemischung wirkten auf die Zellen, die die Innenwände der Blutgefäße auskleiden. Die so stimulierten sogenannten Endothelzellen reagierten, indem sie unter anderem den Botenstoff Stickstoffmonoxid (NO) freisetzten, der eine Erweiterung der Blutgefäße auslöst.
Auch die Polyphenole von Rotwein und schwarzem Tee haben diesen Effekt. Noch ist aber unklar, wie und in welcher Form die wirksamen Substanzen nach dem Konsum des Getränks überhaupt in die Blutgefäße gelangen, denn im Blut sind solche Polyphenole kaum nachweisbar. Möglicherweise, so die Forscher, werden die Polyphenole im Darm in Bruchstücke zerlegt, die dann ins Blut gelangen und ihre Wirkung entfalten.