Finanzwelt: Ramadan macht optimistisch
"Wir glauben, dass sich der Ramadan-Effekt am besten mit einer psychologischen Veränderung bei den Investoren erklären lässt", so Ahmad Etebari, selbst im Iran geboren und Professor für Finanzwesen an der University of New Hampshire. "Der Ramadan als religiöser Monat berührt beinah jeden Lebensaspekt von Muslimen. Neben Fasten und Gebeten fördert der Ramadan ein stärkeres soziales Bewusstsein und eine engere Beziehung zu Allah und anderen Muslimen rund um die Welt". Etebari und seine Kollegen von der neuseeländischen University of Canterbury und der britischen University of Leicester hatten Investment-Daten von 1989 bis 2007 aus 14 muslimisch geprägten Ländern analysiert. Die Türkei, Malaysia und Indonesien waren ebenso dabei wie der Oman, Bahrain, Katar und Kuwait, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, Pakistan, Jordanien, Ägypten, Marokko und Tunesien. In der Analyse berücksichtigten die Forscher auch Effekte wie Markt-Liquidität, Dauer des täglichen Fastens, aber auch bekannte Finanzmarkt-Anomalien im Kalender wie Januar, Montag oder Halloween. Doch kein anderer Faktor konnte den Rendite-Anstieg schlüssig erklären.
Entsprechend hält Etebari Finanztipps bereit: "Investoren, die nach schnellen Profiten in der islamischen Welt suchen, sollten versuchen, von der Fastenzeit zu profitieren, indem sie vor dem Start des Ramadan Aktien kaufen und sie am Ende des heiligen Monats verkaufen, oder vorzugsweise direkt nach 'Eid al-Fitr'" - dem Fest des Fastenbrechens. Zumindest solle man seine Aktien-Verkäufe in der islamischen Welt auf nach dem Ramadan verschieben oder geplante Käufe vorher tätigen.