Feste Bettzeiten helfen dem Denkvermögen

Gehen Kleinkinder regelmäßig zeitig zu Bett, hat das auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit während des ganzen Lebens
Der Schlaf spielt vor allem in wichtigen Phasen der Hirnentwicklung eine große Rolle
Der Schlaf spielt vor allem in wichtigen Phasen der Hirnentwicklung eine große Rolle
© Alessandro Zangrilli
London (Großbritannien) - Regelmäßige Bettzeiten sind wesentlich für die geistige Leistungsfähigkeit von Kindern. Dies ist das Ergebnis einer Langzeitstudie britischer Forscher. Sie hatten die Entwicklung von fast 11.200 Kindern der UK Millennium Cohort Study (MCS) seit dem Jahre 2000 verfolgt. Als diese sieben Jahre alt waren, testeten die Wissenschaftler deren geistige Leistungsfähigkeit. Dabei zeigte sich, dass insbesondere das Schlafverhalten im dritten Lebensjahr der Kinder einen großen Einfluss hatte. Außerdem stellten die Forscher kumulative Effekte fest, wie sie im Fachblatt „Journal of Epidemiology and Community Health“ schreiben.

„Entwicklungen in der frühen Kindheit beeinflussen unsere Gesundheit während des ganzen Lebens“, betont Yvonne Kelly vom University College in London. Deshalb könne sich reduzierter oder unregelmäßiger Schlaf, insbesondere in Schlüsselphasen der Entwicklung, auch auf das spätere Wohlbefinden negativ auswirken. Die Forscher hatten Kinder untersucht, die zwischen September 2000 und Januar 2002 zur Welt gekommen waren. Zur Studie gehörte unter anderem ein Besuch bei den Familien im dritten, fünften und siebten Lebensjahr des Kindes. Dabei befragten Kelly und ihre Kollegen die Familien bezüglich deren Lebensgewohnheiten, inklusive der Bettzeiten unter der Woche. Im Alter von sieben Jahren legten die Kinder dann Standardtests für Lesen, Rechnen und die räumliche Wahrnehmung ab, anhand derer die Forscher ihre geistige Leistungsfähigkeit bewerteten.

Dabei stellte sich heraus, dass sowohl Jungen wie Mädchen insbesondere dann deutlich schlechtere Ergebnisse erzielten, wenn sie als Dreijährige unregelmäßig zu Bett gegangen waren. Dagegen zeigten unregelmäßige Bettzeiten im Alter von fünf Jahren in beiden Geschlechtern keinerlei negativen Auswirkungen. Gemischt war das Ergebnis im siebten Lebensjahr: Die Mädchen hatten schlechtere Leistungen, während bei den Jungen keine Unterschiede festzustellen waren. Die Forscher gehen davon aus, dass unregelmäßige Bettzeiten den natürlichen Körper-Rhythmus unterbrechen könnten. Dies wiederum, schreibt Kelly, hätte Einfluss auf die Fähigkeit des Gehirns, Informationen zu sammeln, zu verarbeiten und zu speichern.

© Wissenschaft aktuell


 

Home | Über uns | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutzerklärung
© Wissenschaft aktuell & Scientec Internet Applications + Media GmbH, Hamburg