Extrakt aus Ahornblättern gegen Falten

Pflanzliche Inhaltsstoffe hemmen den Abbau des Proteins Elastin und damit eine Ursache der Hautalterung
Rote (und grüne) Blätter des Rot-Ahorns enthalten Substanzen, die möglicherweise die Faltenbildung der alternden Haut blockieren können.
Rote (und grüne) Blätter des Rot-Ahorns enthalten Substanzen, die möglicherweise die Faltenbildung der alternden Haut blockieren können.
© Hang Ma
Boston (USA) - Inhaltsstoffe von Blättern des Rot-Ahorns könnten sich als Zusatz für Hautpflegemittel eignen. Bestimmte Gerbstoffe aus der Gruppe der Gallotannine wirken nicht nur entzündungshemmend und gegen Altersflecke, sondern erhalten möglicherweise auch die Elastizität des Hautgewebes. Das würde die Faltenbildung im Alter verringern, berichteten amerikanische Forscher auf der Jahrestagung der American Chemical Society in Boston. Die in den sommerlich grünen und herbstlich roten Ahornblättern enthaltenen Gallotannine blockieren den enzymatischen Abbau von Elastin, wie biochemische Laborversuche zeigten. Die Wissenschaftler hoffen, den Blattextrakt in Gesichtscremes – und vielleicht sogar als Nahrungsergänzungsmittel – einsetzen zu können.

„Es wäre gut möglich, dass diese Extrakte die menschliche Haut straffen könnten – wie eine Botox-Behandlung, aber auf rein pflanzlicher Basis, ohne Injektion eines Toxins“, sagte Forschungsleiter Navindra Seeram von der University of Rhode Island in Kingston. Schon die amerikanischen Ureinwohner hätten Blätter des Rot-Ahorns (Acer rubrum) für medizinische Zwecke verwendet. „Wir wollten prüfen, ob Blattextrakte die Aktivität der Elastase hemmen können“, sagte Hang Ma, der die Ergebnisse auf der Tagung präsentierte. Das Enzym Elastase zerstört im Alter die vernetzten Moleküle des Proteins Elastin. Unter anderem dadurch verliert die Haut mit der Zeit ihre Elastizität und es entstehen Falten.

Aus Extrakten der Ahornblätter isolierten die Forscher unterschiedliche Gallotannine, darunter verschiedene chemische Formen von Ginnalin und Maplexin, und ermittelten in Reagenzglasversuchen deren Einfluss auf die Elastinspaltung durch Elastase. Dabei ergaben sich Hemmwirkungen von 21 bis 62,5 Prozent. Den stärksten Effekt zeigten Ginnalin A und Maplexin F. Vor einer möglichen Vermarktung als Bestandteil kosmetischer Hautpflegeprodukte sind nun erfolgreiche Studien mit Testpersonen nötig. Da der Rot-Ahorn nur im Osten Nordamerikas vorkommt, so Seeram, hätten dort lebende Farmer eine zusätzliche, exklusive Möglichkeit, ihr Einkommen zu verbessern, wenn sie neben dem Ahornsaft zur Herstellung von Sirup auch die Blätter der Bäume verwerten könnten.

© Wissenschaft aktuell
Quelle: „Inhibitory Effects of Glucitol-core Containing Gallotannins from a Proprietary Red Maple (Acer rubrum) Leaves Extract on Elastase Enzyme“, Hang Ma et al.; Beitrag zur National Meeting & Exposition of the American Chemical Society in Boston, https://plan.core-apps.com/acsboston18/abstract/7edca8df-8e9a-4982-8933-8795b9852e07


 

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