Ernährungsexperte Stubentiger
„Wer Katzen eine Kombination aus Feucht- und Trockenfuttersorten anbietet, ermöglicht ihnen nicht nur, die Nahrung ihrem Nährstoffbedarf entsprechend zu mischen; es kommt auch ihrem Bedürfnis entgegen, aus unterschiedlichen Futterarten wählen zu können“, sagt Adrian Hewson-Hughes vom Waltham Centre for Pet Nutrition in Leicestershire. Aus früheren Untersuchungen war bekannt, dass Hauskatzen ihren täglichen Kalorienbedarf zu 52 Prozent aus Proteinen, zu 36 Prozent aus Fett und zu 12 Prozent aus Kohlenhydraten decken. Diese Werte werden erstaunlich genau eingehalten und wurden auch für wild lebende Katzen ermittelt. Offenbar hat sich bei den Haustieren die angeborene Fähigkeit erhalten, die Aufnahme der drei Hauptnährstoffe instinktiv zu kontrollieren.
Das überprüften Adrian Hewson-Hughes und seine Kollegen durch Experimente, in denen sie zwei bis neun Jahre alten Hauskatzen unterschiedliche Produkte käuflicher Tiernahrung anboten. Dabei handelte es sich um Feucht- und Trockenfutter bekannter Nährstoffzusammensetzung. In mehrtägigen Versuchsreihen ermittelten die Forscher jeweils die Mengen an Protein, Fett und Kohlenhydraten, die jedes einzelne Tier nach freier Auswahl aus zwei oder mehreren Nahrungsangeboten insgesamt pro Tag verzehrte. Trotz der großen Unterschiede in Konsistenz, Feuchtigkeit und Kaloriengehalt der einzelnen Proben entschieden sich die Tiere stets so, dass am Ende das prozentuale Verhältnis zwischen den aufgenommenen Hauptnährstoffen genau ihren Bedürfnissen entsprach.
Trockenfutter hat aus produktionstechnischen Gründen einen hohen Anteil an Kohlenhydraten, die hauptsächlich in Form von Stärke zugesetzt werden. Da Katzen ihre Kohlenhydratzufuhr auf 12 Prozent begrenzen, können sie ihren Bedarf an Protein und Fett nicht allein aus Trockenfutter decken.