Erhöht Paracetamol das Asthmarisiko?
"Unsere Ergebnisse bedeuten nicht, dass auf den Einsatz von Paracetamol bei Kindern verzichtet werden sollte. Es bleibt das bevorzugte Medikament, um bei diesen Patienten Schmerzen und Fieber zu lindern", schreiben Richard Beasley vom Medical Research Institute of New Zealand in Wellington und seine Kollegen. Das Mittel sollte aber, den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemäß, nicht routinemäßig, sondern nur bei hohem Fieber (ab 38,5 Grad) eingesetzt werden, so die Autoren. In ihrer Studie befragten sie Eltern von mehr als 200.000 6-7-jährigen Kindern aus 31 Ländern. Sie gaben Auskunft darüber, ob und in welcher Dosis sie ihrem Kind im ersten Lebensjahr und in den vergangenen zwölf Monaten Paracetamol verabreicht hatten und ob es an einer Allergie leidet.
Die Paracetamolbehandlung im ersten Lebensjahr war gekoppelt mit einem um 46 Prozent erhöhten Asthmarisiko. Bei Behandlung im zurückliegenden Jahr betrug der Anstieg des Risikos - je nach Dosis - 61 bis über 200 Prozent. Ähnliche Zusammenhänge ergaben sich auch zwischen der Medikamentengabe und anderen allergischen Erkrankungen wie Konjunktivitis und Ekzemen. Weitere Untersuchungen seien dringend nötig, so die Forscher, um die Ursache des statistisch nachgewiesenen Zusammenhangs aufzuklären.
Die Häufigkeit von Asthmaerkrankungen hat in den vergangenen 50 Jahren weltweit zugenommen. Welche Faktoren dafür verantwortlich sind, ist nicht endgültig geklärt. Eine Korrelation zwischen Paracetamolbehandlung und Asthmarisiko wurde sowohl in Entwicklungsländern als auch in Industrienationen festgestellt.