Erdbeeren hemmen Wachstum von Speiseröhrenkrebs

Eine tägliche Portion getrockneter Erdbeeren bewirkt den Rückgang von Gewebeveränderungen in der Speiseröhre, aus denen Tumoren entstehen können
Orlando (USA) - Erdbeeren enthalten Substanzen, die die Entwicklung von Tumoren der Speiseröhre hemmen. Das bestätigt eine in China durchgeführte amerikanische Studie mit Menschen, die bereits Vorstufen dieser Krebsform entwickelt hatten. Der tägliche Verzehr getrockneter Erdbeeren führte nach einem halben Jahr bei der Mehrzahl der Probanden zu einem Rückgang der Gewebeveränderungen in der Speiseröhre. Erdbeeren oder daraus hergestellte Präparate könnten in Zukunft - kombiniert mit anderen Wirkstoffen - helfen, das Krebsrisiko besonders gefährdeter Menschen zu senken, sagten die Forscher auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research in Orlando.

"Der tägliche Konsum von Erdbeeren unterdrückte verschiedene Biomarker, die mit der Krebsentwicklung in der Speiseröhre verbunden sind, darunter Zellteilung, Entzündung und Aktivierung bestimmter Gene", sagte Tong Chen vom Krebszentrum der Ohio State University in Columbus. In früheren Arbeiten hatte ihr Forscherteam bereits nachgewiesen, dass gefriergetrocknete Erdbeeren das Tumorwachstum in der Speiseröhre von Ratten stark hemmen. Durch den Trocknungsprozess werden die wirksamen Inhaltsstoffe der Früchte fast zehnfach konzentriert. Für die Studie konsumierten die Probanden jeden Tag 60 Gramm dieses Präparats. Bei allen Testpersonen waren zuvor Gewebeveränderungen in der Schleimhaut der Speiseröhre festgestellt worden. Diese entwickeln sich mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Plattenepithelkarzinom weiter, dem häufigsten Tumortyp bei Speiseröhrenkrebs. In der Studie jedoch zeigten Schleimhautbiopsien nach sechs Monaten, dass sich bei 29 der 36 Probanden die Krebsvorstufen zurückgebildet hatten. "Dieses Ergebnis muss nun in randomisierten Placebo-kontrollierten Studien überprüft werden", so Chen.

Die 5-Jahres-Überlebensrate von Patienten mit Speiseröhrenkrebs vom Typ des Plattenepithelkarzinoms liegt bei nur zehn Prozent. In China ist diese Krebsform besonders häufig. Als Risikofaktoren spielen dort salzige und vitaminarme Speisen sowie der Konsum sehr heißer Getränke eine große Rolle. Auch Tabak- und Alkoholgenuss erhöhen das Krankheitsrisiko.

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Quelle: "Investigation on chemopreventive effect of lyophilized strawberries in human subjects with precancerous lesions in esophagus: a phase 1b study in China", Fei Yan et al.; Beitrag zur Jahrestagung der American Association for Cancer Research in Orlando


 

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