Elefantenweibchen sterben in Gefangenschaft deutlich früher
"Elefanten in Zoos zu bringen, beeinträchtigt insgesamt tiefgreifend ihr Überleben", schreiben Georgia J. Mason von der University of Guelph und Kollegen. "Die Effekte früher Erfahrungen, der Transfer zwischen Zoos und möglicherweise der Verlust der Mutter sowie Probleme mit Gesundheit und Fortpflanzung, die bei Zooelefanten bekannt sind, legen Stress und/oder Übergewicht als mögliche Ursachen nahe." Die Forscher hatten Daten von mehr als 4700 Elefanten aus europäischen Zoos und zwei geschützten Gebieten in Afrika und Asien gesammelt. Sie konzentrierten sich aus mehreren Gründen auf weibliche Tiere - unter anderem weil der Großteil der Zootiere weiblich ist. Früh- und Totgeburten schlossen die Forscher für die Berechnung der durchschnittlichen Lebenserwartungen aus.
Im Vergleich zwischen einem Leben in der Wildnis und im Zoo differierten die Überlebensraten von Jungtieren und Halbstarken zwar weniger, doch im Erwachsenenalter machte sich ein massiver Unterschied bemerkbar, stellten die Wissenschaftler fest: Afrikanische Elefantenweibchen (Loxodonta africana) leben in Gefangenschaft im Durchschnitt 16,9 Jahre, in geschützter frier Wildbahn dagegen 56 Jahre. Bei asiatischen Elefantendamen (Elephas maximus) lag die mittlere Lebenspanne für Zootiere bei 18,9 Jahren, für in geschützter Umgebung frei lebende Tiere bei 41,7 Jahren.