Ein Näschen zuviel: Schlaganfall nach Koks häufiger als gedacht
„Wir waren überrascht, wie stark der Zusammenhang zwischen Kokainkonsum und Schlaganfallrisiko bei jungen Erwachsenen ist“, erläuterte Yu-Ching Cheng vom Baltimore Veterans Affairs Medical Center und von der University of Maryland School of Medicine. Das mit Kokainkonsum verbundene Schlaganfallrisiko sei ihren Ergebnissen zufolge sogar viel größer als das manch anderer Risikofaktoren wie etwa Diabetes, Bluthochdruck und Rauchen. „Wir wollten verstehen, welche Faktoren bei jungen Erwachsenen zum Schlaganfallrisiko beitragen“, so Cheng. „Diese Faktoren könnten persönliche Verhaltensweisen sein, Gesundheits- oder Umweltfaktoren oder auch genetische Faktoren.“ Dazu hatten die Mediziner Angaben und Daten von 1.101 Schlaganfallpatienten im Alter zwischen 15 und 49 Jahren mit denen von 1.154 Vergleichskandidaten mit gleicher Altersverteilung verglichen. In beiden Gruppen hatte mehr als ein Viertel – Männer doppelt so häufig wie Frauen – angegeben, Kokain zu nehmen oder schon einmal genommen zu haben.
Die Analysen ergaben: Jemals Kokain konsumiert zu haben, war nicht mit einem erhöhten Risiko eines ischämischen Schlaganfalls verbunden. Doch zwischen Kokaingenuss am Vortag und dem Auftreten dieser häufigsten Form des Schlaganfalls, die auf eine plötzliche Minderdurchblutung des Gehirns zurückzuführen ist, fanden die Forscher einen klaren Zusammenhang. 24 Stunden nach dem Konsum der Droge war das Auftreten eines Hirninfarkts sechs- bis siebenmal wahrscheinlicher. „Wir denken“, sagte Cheng, „dass abgesehen von wenigen Ausnahmen jeder junge Schlaganfallpatient auf Drogenmissbrauch untersucht werden sollte, wenn er ins Krankenhaus eingeliefert wird.“