Ein Käfig für Licht

„Diese Methode lässt sich auch auf Elektronen oder auf mechanische Wellen übertragen“, beschreibt Erstautor Chia Wei Hsu vom Massachusetts Institute of Technology das neue Verfahren. Von besonderem Interesse ist das Verfahren aber vor allem für optische Anwendungen. Insbesondere zum Bau von Lasern sind möglichst perfekt reflektierende Oberflächen wichtig. Laserstrahlen entstehen in einem sogenannten Resonator, in dem Licht bestimmter Frequenz hin- und hergeworfen wird. Je höher die Güte der reflektierenden Spiegeloberflächen auf den beiden gegenüberliegenden Seiten ist, desto höhere Leistung kann ein Laser erzielen. Das von den Forschern entwickelte Material eignet sich im Prinzip hervorragend für solche Anwendungen. Die Forscher mussten dazu aber nicht nur die Löcher im Material exakt an ihre Bedürfnisse anpassen, sondern auch eine passende Flüssigkeit finden, die das Innere des Kristalls ausfüllt. Ihr Spiegel ist somit ein Fest-Flüssig-Spiegel.
Der neuartige Spiegel könnte sich aber auch für Sensoren eignen, die spezielle biologische oder chemische Stoffe detektieren. Wie die Forscher in zahlreichen Tests ermitteln konnten, verhält sich der neuartige Spiegel gutmütig und behält seine gewünschten Eigenschaften auch bei kleinen Abweichungen im Material bei. Douglas Stone von der Universität Yale, der nicht an der Studie mitgewirkt hat, zeigt sich von dem neuen Verfahren jedenfalls begeistert: „Dieses System kann Licht einfangen und mit Hilfe optischer Interferenz kontrolliert weiterleiten, und zwar mit erstaunlicher Flexibilität im Aufbau.“