Diabetes-Medikament verdoppelt das Risiko für Knochenbrüche
"Frauen, die diese Medikamente schon länger als ein Jahr eingenommen haben, sollten ihre Ärzte fragen, ob es andere Behandlungsmöglichkeiten gibt", sagt Yoon Loke von der University of East Anglia in Norwich. Für Frauen mit Typ-2-Diabetes bestünde bereits ein erhöhtes Knochenbruchrisiko. Das sollte durch eine Therapie mit Medikamenten aus der Gruppe der Thiazolidindione nicht zusätzlich erhöht werden. Zusammen mit Forschern des Wake Forest University Baptist Medical Center wertete Loke Daten von zehn Doppelblindstudien aus, an denen insgesamt 13.715 Patienten teilnahmen. Ein Teil der Probanden nahm mindestens ein Jahr lang Rosiglitazon- oder Pioglitazone-Tabletten ein. Diese Antidiabetika erhöhen die Empfindlichkeit für das Blutzucker senkende Insulin.
Im Vergleich zu den nicht damit Behandelten verringerte sich im Beobachtungszeitraum die Dichte von Lendenwirbel- und Beckenknochen der weiblichen Probanden. Im Gegensatz zu den Männern stieg bei ihnen die Wahrscheinlichkeit von Knochenbrüchen auf das Doppelte. Bei 70-jährigen Diabetikerinnen war diese Gefahr größer als bei jüngeren Frauen. Wie die Wirkstoffe das Knochengewebe verändern und warum nur Frauen betroffen sind, sollte nun näher untersucht werden, schreiben die Forscher. Dass beide Medikamente auch das Risiko von Herz- und Gefäßkrankheiten erhöhen, wäre ein zusätzlicher Grund, ihren Einsatz einzuschränken.