Cri-Cri: Elektro-Flugzeug hebt zum offiziellen Jungfernflug ab
"Das Flugzeug fliegt sehr ruhig, viel sanfter als eines mit herkömmlichen Antrieb", sagte Didier Esteyne nach der Landung. Obwohl Cri-Cri mit seinen vier Elektromotoren und gegenläufigen Propellern nur sieben Minuten lang flog, könnte es sich bald mit einer Akkuladung bis zu 30 Minuten bei Tempo 110 in der Luft halten. Für Kunstflüge mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern und einer Steigleistung von über fünf Metern pro Sekunde soll der Strom für einen Viertelstunden-Flug reichen.
Cri-Cri bietet allerdings nur Platz für einen Piloten. Größere Flugzeuge mit Batterieantrieb sehen die Entwickler in absehbarer Zukunft noch nicht. Alternativ zu den relativ schweren Akkus wären mit Brennstoffzellen, gespeist mit Wasserstoff, längere vollelektrische Flüge vorstellbar.
Auf der Suche nach Alternativen zum fossilen Treibstoff Kerosin arbeitet EADS auch an Biotreibstoffen aus Mikroalgen. Erste Testflüge mit dem Algensprit, der herkömmlichen Diesel ersetzte, wurden ebenfalls dieses Jahr unternommen. Dabei steht die Qualität von Diesel aus der Algenbiomasse der von klassischem Diesel in nichts nach. Im Gegenteil, einer von zwei Turbodieselmotoren eines Sportflugzeugs mit zwei Propellern verbrannte puren Algensprit und emittierte dabei bis zu 40 Prozent weniger Stickoxide. Zugleich sank der Verbrauch und der Ausstoß an Kohlendioxid. "Diese Biotreibstoffe der dritten Generation sind mehr als nur ein Ersatz für herkömmliche Energieträger. Sie bringen ganz neue Möglichkeiten für die Antriebe der Zukunft", sagte EADS-Entwicklungsleiter Jean Botti.