Cholesterinbombe entschärft

Buttermilch verringert Anstieg des Cholesterinspiegels beim Eierkonsum
Eidotter enthält große Mengen an Cholesterin.
Eidotter enthält große Mengen an Cholesterin.
© Shutterstock, Bild109661981
Maastricht (Niederlande) - Ein vermehrter Verzehr von Eiern erhöht die Cholesterinzufuhr. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind allerdings sehr umstritten. Beispielsweise lässt sich nicht so einfach vorhersagen, wie stark durch Eierkonsum der Cholesterinspiegel im Blut steigt. Denn das hängt unter anderem von der sonstigen Ernährung ab. So verringert sich der gesundheitsschädliche Effekt, wenn man die Eier zusammen mit Buttermilch zu sich nimmt, berichten niederländische und deutsche Forscher im Fachblatt „Nutrition“. Möglicherweise enthält das Getränk Bestandteile, die die Aufnahme von Cholesterin aus dem Darm blockieren und damit einen Anstieg des Cholesterinwertes begrenzen.

„Ein Absenken des LDL-Cholesterinwertes bleibt das Hauptziel, wenn es darum geht, das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten zu verringern. Aber in den meisten Studien ist es nicht gelungen, einen Zusammenhang zwischen Eierkonsum und diesem Krankheitsrisiko nachzuweisen“, schreiben Jogchum Plat von der Universiteit Maastricht und seine Kollegen. Um den scheinbaren Widerspruch zu untersuchen, wählten die Forscher hundert gesunde Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren aus, die gewohnheitsmäßig ein bis zwei Eier pro Woche aßen. Eine Gruppe sollte ihr Essverhalten beibehalten. Einige Testpersonen aßen zwölf Wochen lang täglich zusätzlich ein gekochtes Ei. Eine dritte Gruppe trank in dieser Zeit täglich 100 Milliliter eines Buttermilchgetränks, das ein Eigelb enthielt. Mit dem Getränk nahmen die Probanden jeden Tag 260 Milligramm Cholesterin zu sich, mit dem gekochten Ei waren es 226 Milligramm. Gesamtkalorienzufuhr und Fettkonsum waren vor Beginn der Studie in allen drei Gruppen etwa gleich.

Nach zwölf Wochen hatte sich bei den Frauen, die das Buttermilchgetränk erhielten, der Blutspiegel an Gesamtcholesterin und an „schlechtem“ LDL-Cholesterin im Vergleich zur Kontrollgruppe kaum verändert. Dagegen waren diese Blutwerte bei denen, die gekochte Eier gegessen hatten, leicht erhöht. Bei den Männern war der Unterschied statistisch nicht signifikant, wahrscheinlich weil sie ihre Cholesterinaufnahme durch andere Lebensmittel eingeschränkt hatten, was den Eiereffekt teilweise kompensierte. Für den Blutspiegel an „gutem“ HDL-Cholesterin ergaben sich keine Unterschiede zwischen den drei Gruppen. Die Forscher vermuten, dass der hohe Gehalt an speziellen fettlöslichen Verbindungen, sogenannten Sphingolipiden, in der traditionell hergestellten Buttermilch für den Schutzeffekt verantwortlich sein könnte. Möglicherweise lassen sich daraus Nahrungszusätze entwickeln, die einem Anstieg des Cholesterinspiegels beim Verzehr von Lebensmitteln mit hohem Cholesteringehalt entgegenwirken.

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