Biosensoren auf vier Pfoten: Mäuse erschnüffeln Grippeinfektion im Vogelkot

"Basierend auf unseren Ergebnissen denken wir, dass Hunde ebenso wie Mäuse darauf trainiert werden können, eine Vielzahl von Krankheiten und Gesundheitszuständen zu identifizieren", erläuterte Bruce A. Kimball, Wissenschaftler am U.S. Department of Agriculture. Kimball und seine Kollegen stellen sich konkrete Anwendungsmöglichkeiten vor: "Erstens ziehen wir den Einsatz trainierter Krankheitsspürhunde in Betracht, um Fäkalien, Boden oder andere Proben zu prüfen und uns mit frühzeitigen Warnungen über den Ausbruch und die Verbreitung von Grippeviren zu versorgen. Zweitens können wir die spezifischen Geruchsmoleküle identifizieren, die Mäuse wahrnehmen, und Laborinstrumente oder Detektoren für den Einsatz vor Ort entwickeln, welche diese erkennen."
Die Wissenschaftler hatten Mäuse darauf trainiert, beim Navigieren durch einen Irrgarten die Hinterlassenschaften infizierter Enten aufs Korn zu nehmen. Immer wenn die Nager die infizierte Kotprobe korrekt identifizierten, bekamen sie Wasser als Belohnung. Entschieden sie sich dagegen für den Kot gesunder Enten, wurden sie nicht belohnt. Dieses Training ließ die Mäuse schließlich zu echten Experten darin werden, die Fäkalien infizierter Enten aufzuspüren. Kimball und seine Kollegen schätzen, dass eher eine ganze Folge flüchtiger Chemikalien als eine einzelne Komponente dafür verantwortlich ist, dass die Nager einen Unterschied in den Ausdünstungen von Kotproben gesunder und kranker Enten erkennen. Das Team versucht nun herauszufinden, um welche Substanzen es sich dabei genau handelt. Mit ihren Experimenten konnten sie jedoch schon belegen, dass es prinzipiell machbar ist, tierische Biosensoren zu trainieren, die vor Infektionen wie Grippe oder anderen Krankheiten warnen können.