Billigversion: Computer mit den Augen steuern
"Wir denken, dies hat ein enormes Potenzial, besonders weil es nicht Mengen an teurer Ausrüstung braucht. Wir hoffen, die Technologie letztendlich online zugänglich machen zu können, so dass jeder versuchen kann, neue Anwendungen und Spiele damit zu entwickeln", erklärt Aldo Faisal, Neurotechnologe und Leiter des Studenten-Teams vom Imperial College London. Forschernachwuchs aus den Abteilungen Computerwissenschaften und Bioingenieurwesen hatte sich zusammengetan, um das System samt zugehöriger Software zu entwickeln. Ein Spiel vom Typ "Pong" benötigt nur einfachste Steuerung: Auf der offenen Seite eines Spielfelds wird ein waagerechter Balken seitlich verschoben, um einen über den Schirm fliegenden Punkt zurückprallen zu lassen - wie einen Ball an einem Schläger.
Für die Hardware sind zwei einfache Webcams so an einem Brillengestell montiert, dass sie außerhalb der Blicklinie aus etwa 10 Zentimeter Entfernung die Bewegungen des Auges aufnehmen. Aus den Infrarot-Informationen dieses bewegten Bildes kann dann eine Software die Bewegungen von Iris und Pupille heraus rechnen und damit die Veränderung der Blickrichtung erkennen. Das Team arbeitet derzeit an weiteren Verfeinerungen und hofft auf Alltagserleichterungen für Körperbehinderte, so Faisal: "In der Zukunft könnten Menschen in der Lage sein, mit einem Blinzeln Seiten eines elektronischen Buches umzublättern oder per Augenrollen ihren Lieblingssong zu starten".