Besseres Aussehen bringt bessere Bezahlung im besseren Job
"Wenig ist bisher darüber bekannt, warum es Einkommensunterschiede zwischen den Gutaussehenden und den eher Unattraktiven gibt", erklärt Timothy Judge von der University of Florida. "Wir haben herausgefunden, dass auch dann, wenn eine Person intelligent ist, ihr Selbstwertgefühl durch ihre Attraktivität erhöht wird und dies wiederum zu einer besseren Bezahlung führt."
In einer Langzeitstudie, die 1995 begonnen wurde, befragte das Wissenschaftler-Team 191 Männer und Frauen im Alter zwischen 25 und 75 in Abständen von sechs Monaten zu ihrer persönlichen und beruflichen Situation. Besonderes Augenmerk wurde dabei darauf gelegt, wie sehr die Befragten mit dem zufrieden waren, was sie zu dem jeweiligen Zeitpunkt beruflich erreicht hatten. Einige Personen aus dem Forscher-Team fungierten als Gutachter, die die Attraktivität eines oder einer Befragten anhand beigefügter Fotos einschätzten. Dabei ging es immer um Attraktivität im Hinblick auf das tatsächliche Lebensalter. Aufgrund ihrer Einschätzungen berechneten die Forscher für jeden Teilnehmer an der Studie einen Attraktivitätsgrad.
Es zeigte sich, dass körperliche Attraktivität einen signifikanten Einfluss darauf hat, wie gut jemand bezahlt wird, wie gut er oder sie ausgebildet ist und wie jemand sich selbst einschätzt. Gutaussehende Menschen wurden für ihre Arbeit durchweg besser bezahlt, besaßen eine höhere Bildung und mehr Selbstvertrauen. Allerdings ist gutes Aussehen nicht der absolute Trumpf. "Wir werden in gewisser Weise durch die Tatsache beruhigt, dass die Wirkung allgemeiner Intelligenz auf das Einkommen stärker ist als die Wirkung eines schönen Gesichts allein", sagt Judge. "Intelligente Menschen sind nicht grundsätzlich gegenüber schönen Menschen im Nachteil. Wenn aber jemand intelligent und schön ist, dann hat er oder sie einen klaren Vorteil."