Auch Hochbetagte können noch Neues lernen - und behalten

Fünfzig Prozent von dem, was sehr alte Senioren neu lernen, haben sie acht Monate später immer noch im Kopf
Toronto (Kanada)/Leuven (Belgien) - Auch Senioren in hohem Alter können Neues lernen und dies lange Zeit im Kopf behalten - selbst dann, wenn die Lerninhalte zwischendurch nicht gebraucht werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscherteam aufgrund von Tests bei Menschen im siebten und achten Lebensjahrzehnt. Wie die Forscher im "Journal of Gerontology: Psychological Sciences" darlegen, konnten die Senioren 50 Prozent der im Experiment abgetesteten Inhalte noch nach acht Monaten abrufen.

"Diese Ergebnisse sind erstaunlich", sagt Lixia Yang von der Ryerson University in Toronto. "Wir haben immer angenommen, dass alte Menschen große Schwierigkeiten hätten, neue Inhalte aufzunehmen und zu behalten, was sie gelernt haben. Aber unsere Forschung zeigt, dass das nicht immer so ist."

Vierundzwanzig "junge Alte" zwischen 70 und 79 Jahren und 23 "alte Alte" zwischen 80 und 90 Jahren hatten Lixia Yang und ihr Kollege Ralf Krampe von der Katholieke Universiteit Leuven in mehreren Bereichen getestet: Argumentation, Schnelligkeit im motorischen und im Wahrnehmungsbereich und in der visuellen Aufmerksamkeit. Acht Monate absolvierten die Versuchspersonen diese Tests noch einmal. Dabei zeigte sich, dass sowohl die "jungen Alten" als auch die "alten Alten" um die 50 Prozent der Inhalte der Tests acht Monate zuvor behalten hatten.

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Quelle: "Long-term Maintenance of Retest Learning in Young Old and Oldest Old Adults", Lixia Yang / Ralf T. Krampe; Journal of Gerontology: Psychological Sciences, September 2009; Vol. 64B: 608 - 611.


 

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