Atomuhr auf dem Chip
"Diese Technik könnte genutzt werden, um interferometrische Messungen um einen Faktor 2 über das Standardquantenlimit zu verbessern"; erklären Max Riedel und seine Kollegen aus der Arbeitsgruppe des Physik-Nobelpreisträger Theodor W. Hänsch am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Interferometer sind in der Physik weit verbreitete Instrumente, um beispielsweise die Gravitationskonstante extrem genau zu bestimmen.
Für die nun gelungene Verschränkung auf dem Atomchip kühlten die Physiker Rubidiumatome auf tiefe Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt bei minus 273,15 Grad. So entstand ein so genanntes Bose-Einstein-Kondensat, in dem Gruppen von Rubidiumatomen sich zu einer Art Superatom verknüpften. In einem Magnetfeld isoliert kontrollierten die Forscher nun die Quantenzustände dieser Atome mit Anregungspulsen und Mikrowellen. Die Analyse dieser Atome belegte, dass deren Quantenzustände miteinander verschränkt werden konnten.
Dieses Ergebnis legt eine wichtige Grundlage für handliche Atomuhren, deren taktgebenden Atome auf einem kleinen, handlichen Chip passen. Heute sind die weiteren Apparaturen zur Kühlung und Kontrolle der Atome allerdings noch zu groß für eine tragbares Gerät.