Atemtest enthüllt Vitaminmangel
Die von Phillip P. Toskes von der University of Florida in Gainesville und seinen Kollegen entwickelte Methode beruht auf der Menge an Kohlendioxid in der ausgeatmeten Luft. Dieses wird auch als Abbauprodukt eines Stoffs namens Natriumpropionat freigesetzt, welches der Testperson zuvor verabreicht wurde. Leidet jemand an einem Vitamin-B12-Mangel, wird diese Substanz in dessen Stoffwechsel weniger effektiv zersetzt - damit atmet er weniger Kohlendioxid aus. Im ganz gewöhnlichen Atem ist ebenfalls Kohlendioxid enthalten. Um dieses von dem tatsächlich auf dem Abbau beruhenden unterscheiden zu können, ist das verabreichte Natriumpropionat mithilfe eines Kohlenstoffisotops speziell markiert.
Zwtl: Verlässliche Messergebnisse nach 10 und 20 Minuten
Die Forscher hatten ihren Test an einer Gruppe von 58 Patienten mit einem hohen Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel erprobt. Sie verabreichten den Probanden eine kleine Menge Natriumpropionat und prüften in der ersten Stunde danach alle 10 Minuten und in der zweiten Stunde alle 15 Minuten die Atemluft. Außerdem verglichen sie die Ergebnisse der Atemanalyse mit Blutwerten, die in herkömmlichen Tests herangezogen werden. Ihre Messungen legen nahe, dass der Vitamin-B12-Atemtest eine zuverlässige und einfache Methode ist, um einen Mangel an Vitamin B12 festzustellen. Als beste Zeitpunkte für eine akkurate Diagnose stellten sich dabei die Messungen nach 10 und 20 Minuten heraus.
Mit der entsprechenden Finanzierung könnte der Test in drei bis fünf Jahren zugelassen werden, hoffen die Forscher. Zunächst seien noch ausführlichere und größere Studien notwendig, in denen die bislang vielversprechenden Ergebnisse untermauert werden. Enthalten ist Vitamin B12 etwa in Leber und in vielen anderen tierischen Produkten, darunter auch in Milch und Eiern. Ein Mangel kann sich unter anderem in Müdigkeit, Erschöpfungszuständen, Kribbeln und Kältegefühl in Händen sowie Füßen äußern, aber auch in Depressionen, Konzentrationsstörungen und Gedächtnisverlust.