Astronomen entdecken älteste Spiralgalaxie
„Nach heutiger Kenntnis sollten ausgeprägte Spiralgalaxien zu einem solch frühen Zeitpunkt in der Geschichte des Universums eigentlich nicht existieren“, so der Astronom David Law von der Universität Toronto. Seine Kollegin Alice Shapley ergänzt: „Galaxien aus dieser Zeit sehen wirklich seltsam aus, klumpig und unregelmäßig, nicht symmetrisch.“ Die frühen Galaxien wuchsen erst durch wechselseitige Kollisionen und den Zustrom von intergalaktischem Gas zu den heute bekannten Gebilden heran. Die schön symmetrisch geformte Galaxie mit dem unprätentiösen Namen Q2343-BX442 stellt also einen Sonderfall dar, der den Astronomen einige Kopfzerbrechen bereitet.
Eine Erklärung könnte darin liegen, dass ihr Begleiter, eine Zwerggalaxie, ihr zu dieser Spiralstruktur verholfen hat. Kombinierte Messungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop und dem Osiris-Spektrographen auf dem erloschenen Vulkan Mauna Kea in Hawaii haben diesen Begleiter enthüllt. Wie die Forscher anhand von Simulationen errechnet haben, könnte seine Schwerkraft die Spiralstruktur hervorgerufen haben. Irgendwann wird diese Zwerggalaxie von der großen verschlungen werden; so wie auch unsere Milchstraße sich einige kleinere Begleiter einverleibt hat. Astronomen vermuten deshalb, dass Spiralgalaxien vornehmlich durch Zusammenschlüsse entstehen.