Allergien durch Fast Food?

Häufiger Verzehr von Hamburger, Döner oder Würstchen könnte das Risiko für allergische Haut- und Atemwegserkrankungen erhöhen
Hamburger, extra groß
Hamburger, extra groß
© Beau96080 / Wikimedia, public domain
Auckland (Neuseeland) - Neben anderen Faktoren kann auch die Ernährung die Anfälligkeit für Allergien beeinflussen. Neue Hinweise darauf liefern jetzt die Ergebnisse der bisher größten dazu durchgeführten internationalen Studie. Darin werden Daten von fast zwei Millionen Kindern aus mehr als hundert Staaten erfasst und ausgewertet. Demnach haben diejenigen, die dreimal pro Woche oder häufiger Fast-Food-Produkte verzehren, ein deutlich höheres Risiko für allergisches Asthma, Neurodermitis und Heuschnupfen. Ein hoher Obstkonsum war dagegen mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für diese Allergien verbunden, berichten die Forscher im Fachblatt „Thorax“.

„Wenn die Zusammenhänge zwischen Fast-Food-Gerichten und allergischen Symptomen ursächlich sind, haben unsere Ergebnisse große Bedeutung für die öffentliche Gesundheit, da der Fast-Food-Konsum weltweit zunimmt“, schreiben Philippa Ellwood von der University of Auckland und ihre Kollegen. Sie ermittelten Ernährungsgewohnheiten sowie Symptome von allergischen Haut- und Atemwegserkrankungen bei zwei Gruppen von Kindern verschiedener Altersstufen: zum einen etwa 181.000 Sechs- bis Siebenjährige aus 31 Staaten, zum anderen mehr als 319.000 13- bis 14-Jährige aus 51 Staaten. Die Eltern gaben an, wie häufig ihre Kinder im vergangenen Jahr jedes einzelne der aufgelisteten Nahrungsmittel konsumiert hatten. Gefragt wurde beispielsweise nach dem Verzehr von Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Butter, Margarine, Kartoffeln, Getreideprodukten, Milch, Eiern und Fast Food.

Nur für Fast Food und Obst ergab sich bei beiden Altersgruppen ein Zusammenhang mit Allergiesymptomen: Teenager, die mindestens dreimal wöchentlich landesübliche Schnellgerichte verzehrten, hatten ein um 39 Prozent erhöhtes Risiko für schweres Asthma; für die jüngere Altersgruppe waren es 27 Prozent. Zudem vergrößerte sich dann für alle auch die Wahrscheinlichkeit, an einem juckenden Hautausschlag oder einer allergischen Rhinitis wie Heuschnupfen zu erkranken. Für diejenigen, die mindestens dreimal pro Woche Obst aßen, ergab sich ein um 11 bis 14 Prozent verringertes Ausmaß solcher Krankheitssymptome.

Zwar schließen die Forscher aus ihren Ergebnissen, dass Fast-Food-Konsum mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem erhöhten Allergierisiko beiträgt. Für den direkten Nachweis einer Ursache-Wirkung-Beziehung seien aber weitere Untersuchungen nötig. Verantwortlich für einen negativen Effekt der Schnellgerichte könnte ihr hoher Gehalt an gesättigten Fettsäuren und trans-Fettsäuren sein. So sei bekannt, dass Art und Menge der konsumierten Fettsäuren die Funktionen des Immunsystems beeinflussen. Die an der Großstudie beteiligten Forscher wollen diese Zusammenhänge nun auf nationaler und regionaler Ebene genauer analysieren.

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