Alkohol in der Schwangerschaft könnte Fruchtbarkeit der Söhne verringern

Bereits mäßiger Alkoholkonsum von Schwangeren ist gekoppelt mit geringerer Spermienqualität der Söhne
Rom (Italien) - Frauen, die während der Schwangerschaft Alkohol trinken, könnten dadurch die Fruchtbarkeit ihres Sohnes verringern. Das schließen dänische Forscher aus einer Studie, die einen Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum der Mutter und der Spermienzahl ihrer erwachsenen Söhne nachweist. Am stärksten ausgeprägt war der Effekt bei den Frauen, die als Schwangere pro Woche mehr als vier Gläser eines alkoholischen Getränks zu sich genommen hatten. Welche Alkoholmenge als unbedenklich gelten kann, lasse sich aus den Ergebnissen dieser Untersuchung nicht schließen, sagten die Wissenschaftler auf der Jahrestagung der European Society of Human Reproduction and Embryology in Rom.

"Wie unsere Studie zeigt, ist es möglich, dass Alkoholkonsum in der Schwangerschaft das Spermien bildende Gewebe in den Hoden des Fötus schädigt", erklärte Cecilia Ramlau-Hansen von der University of Aarhus. Diese Untersuchung könne allerdings nur einen engen Zusammenhang, aber keine ursächliche Beziehung nachweisen. Die Forscher werteten Daten von 347 18- bis 21-jährigen Männern und deren Eltern aus. Bei den Söhnen der Frauen, die in der Schwangerschaft pro Woche nach eigenen Angaben mehr als vier Gläser Bier, Wein oder Hochprozentiges getrunken hatten, wurde eine um ein Drittel geringere Spermienkonzentration des Spermas gemessen. Als Vergleichswert dienten Messungen bei Männern, deren Mütter wöchentlich weniger als ein Glas Alkohol konsumiert hatten. Ein ähnlicher Zusammenhang ergab sich auch für das Volumen und die Gesamtspermienzahl der Samenflüssigkeit.

Der Alkoholkonsum des Vaters zur Zeit der Schwangerschaft hatte dagegen keinen Einfluss auf die Spermienqualität. Das sei ein Hinweis darauf, dass der nachgewiesene Zusammenhang nicht nur auf dem generellen Lebensstil der Eltern beruht, so die Forscher. Die Beweglichkeit der Spermien und der Testosteronspiegel der Söhne erwiesen sich als unabhängig vom Alkoholkonsum der Mutter. Ein sehr geringer Alkoholkonsum von ein bis zwei Drinks pro Woche hatte einen leicht positiven Einfluss auf die Spermienzahl. Derzeit seien aber noch keine Aussagen darüber möglich, welche Menge an Alkohol als unbedenklich eingestuft oder gar empfohlen werden könnte.

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Quelle: Beitrag zur Jahrestagung der European Society of Human Reproduction and Embryology in Rom


 

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