Alkohol in der Schwangerschaft könnte Fruchtbarkeit der Söhne verringern
"Wie unsere Studie zeigt, ist es möglich, dass Alkoholkonsum in der Schwangerschaft das Spermien bildende Gewebe in den Hoden des Fötus schädigt", erklärte Cecilia Ramlau-Hansen von der University of Aarhus. Diese Untersuchung könne allerdings nur einen engen Zusammenhang, aber keine ursächliche Beziehung nachweisen. Die Forscher werteten Daten von 347 18- bis 21-jährigen Männern und deren Eltern aus. Bei den Söhnen der Frauen, die in der Schwangerschaft pro Woche nach eigenen Angaben mehr als vier Gläser Bier, Wein oder Hochprozentiges getrunken hatten, wurde eine um ein Drittel geringere Spermienkonzentration des Spermas gemessen. Als Vergleichswert dienten Messungen bei Männern, deren Mütter wöchentlich weniger als ein Glas Alkohol konsumiert hatten. Ein ähnlicher Zusammenhang ergab sich auch für das Volumen und die Gesamtspermienzahl der Samenflüssigkeit.
Der Alkoholkonsum des Vaters zur Zeit der Schwangerschaft hatte dagegen keinen Einfluss auf die Spermienqualität. Das sei ein Hinweis darauf, dass der nachgewiesene Zusammenhang nicht nur auf dem generellen Lebensstil der Eltern beruht, so die Forscher. Die Beweglichkeit der Spermien und der Testosteronspiegel der Söhne erwiesen sich als unabhängig vom Alkoholkonsum der Mutter. Ein sehr geringer Alkoholkonsum von ein bis zwei Drinks pro Woche hatte einen leicht positiven Einfluss auf die Spermienzahl. Derzeit seien aber noch keine Aussagen darüber möglich, welche Menge an Alkohol als unbedenklich eingestuft oder gar empfohlen werden könnte.