Abgelichtet: Wenn aus Staub Sterne werden

„Wir sehen hier eine besondere Konstellation, die sehr kurzlebig ist, aber fundamental in der Natur: die Umwandlung von Gaswolken zu neugeborenen Sternen“, erklärt Fernando Comerón von der Europäischen Südsternwarte. Durch ihre Strahlung blasen die neu entstandenen Sterne in im Lauf der Zeit den Staub aus ihrer Umgebung weg. Die Sternentstehungsregion Lupus 3 liegt im Sternbild Skorpion in nur 600 Lichtjahren Entfernung von der Erde. Wahrscheinlich ist auch unsere Sonne mitsamt ihren Planeten in einer ähnlichen Umgebung entstanden.
„Das Überraschende an unseren Aufnahmen ist, dass die neuen Sonnen sich nicht nur in der dunklen Wolke befinden, sondern auch ein gutes Stück außerhalb. Diese Sterne könnten entweder in kleineren Nebenwölkchen entstanden sein, die sich mittlerweile aufgelöst haben. Oder sie stammen aus der Hauptwolke und sind aus ihr hinausgedriftet oder ausgestoßen worden,“ so Comerón weiter. In der Hauptwolke überstrahlen einige besonders helle, blaue Sterne ihre Umgebung. Sie sind mit einem Alter von wahrscheinlich unter einer Million Jahre noch so jung, dass das eigentliche Sonnenfeuer in ihrem Innern noch gar nicht gezündet hat. Die Energiequelle von Sternen ist das Verschmelzen von leichten Atomkernen zu schwereren. Diese Kernfusion findet aber erst statt, wenn das Zentrum des Sterns dicht und heiß genug geworden ist. Vorher müssen sich die Gasmassen erst durch die Schwerkraft zusammenziehen, wobei sie sich stark aufheizen und bereits so hell leuchten können wie ausgewachsene Sterne.