Aber bitte mit Wasser und Seife

"Es ist schwierig zu wissen, welche Art von Hinweisen am effektivsten darin ist, alltägliches Verhalten zu verändern", erklärt Robert Aunger von der London School of Hygiene & Tropical Medicine. "Daher ist es wichtig, experimentell zu testen, was unter realen Umständen funktioniert." So hatten Aunger und seine Kollegen auf den Toiletten britischer Autobahnraststätten eine Reihe verschiedener LED-Hinweise installiert, die auf unterschiedliche Weise zum Händewaschen mit Seife aufforderten. Darunter waren etwa Bemerkungen wie "Water doesn't kill germs, soap does" (Wasser tötet keine Bakterien ab, Seife schon) oder "Don't be a dirty soap dodger" (Sei kein schmutziger Seifen-Drückeberger). Die Effektivität der jeweiligen Nachrichten prüften die Forscher mithilfe von Sensoren in den Seifenspendern und sammelten so Daten von knapp 200.000 Toilettenbesuchen.
Insgesamt war der Hinweis, der dazu anhielt andere zu beobachten und so das Schamgefühl ansprach, am effektivsten darin, zum Händewaschen mit Seife zu animieren. Aber es stellte sich auch ein verblüffender Unterschied zwischen Männern und Frauen heraus: Während Frauen mehr auf eine schlichte Erinnerung reagierten, ließen sich Männer eher von Ekelgefühlen beeindrucken, wie sie etwa durch Hinweise wie "Soap it off or eat it later" (Wasch's mit Seife ab oder iss es später mit) heraufbeschworen werden.
In mehr als siebzig Ländern weltweit wird am "Welttag des Händewaschens" an diese simple und kostengünstige, aber effektive Hygienemaßnahme erinnert.