Zu wenig Salz ist auch nicht gut
Die Ergebnisse widerlegen nicht, dass es blutdrucksenkende Effekte bei Bluthochdruckpatienten hat, die Salzmenge in der Ernährung zu reduzieren, schreiben Erstautorin Katarzyna Stolarz-Skrzypek von der Universität Leuven und Kollegen. Doch die Mediziner beobachteten, dass die Zahl der Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen mit steigendem Salzgehalt im Urin sank. Stolarz-Skrzypek und Kollegen hatten insgesamt 3.681 Probanden, die zu Beginn der Studie nicht an Herz-Kreislauferkrankungen litten, über einen Zeitraum von durchschnittlich knapp acht Jahren beobachtet. In der Gruppe mit den niedrigsten Werten zählten sie 50 Todesfälle, in der Gruppe mit mittleren Werten 24 und unter denjenigen mit den höchsten Salzwerten lediglich 10. Dies entspricht Sterberaten von 4,1 Prozent, 1,9 Prozent beziehungsweise 0,8 Prozent.
Bei einem Teil der Probanden hatten die Forscher zudem die Entwicklung der Blutdruckwerte untersucht. Salzkonsum hatte dabei offenbar keine übermäßige Auswirkung auf die Entwicklung von Bluthochdruck. Lediglich der systolische Blutdruck - der höhere der beiden Werte, der entsteht, wenn sich das Herz zusammen zieht und das Blut in die Gefäße presst - stieg mit höherer Salzausscheidung an. "Der Zusammenhang zwischen systolischem Blutdruck und Salzausscheidung lässt sich nicht auf eine geringere Sterblichkeit oder verbesserte Überlebenschancen übertragen", fassen die Autoren zusammen. "Ganz im Gegenteil prognostizierte eine geringe Salzausscheidung eine höhere Sterblichkeit durch Herz-Kreislauferkrankungen."