Wo die Erbauer der altägyptischen Nekropolen wohnten

Ein finnisches Wissenschaftler-Team erforscht die Wohnstätten der Arbeiter, die die Grabstätten der Herrscher im ägyptischen Tal der Könige herrichteten
Helsinki (Finnland) - Im alten Ägypten wurden die Toten in so genannten Nekropolen bestattet. Das waren "Städte der Ewigkeit", wie die Ägypter zu sagen pflegten. Eine der bedeutendsten Nekropolen befand sich im Tal der Könige, wo die Könige des Neuen Reiches ihre letzte Ruhe fanden. Für Wissenschaftler wie für Touristen ist daher das Tal der Könige eine der wichtigsten Stätten der altägyptischen Kultur. Für die Arbeiter, die die Bauwerke in der Nekropole überhaupt errichteten, interessierte sich hingegen in der Archäologie lange Zeit kaum jemand. Jetzt unternimmt es ein finnisches Forscherteam, Licht in das Leben und die Arbeit derer zu bringen, die jahrhundertelang die letzten Ruhestätten erbauten.

Bereits vor über 70 Jahren war die Siedlung der Arbeiter, die unter dem Namen Deir el-Medina bekannt ist, von dem Archäologen Bernard Bruyère entdeckt worden. Doch man hat kaum etwas unternommen, um diese "Nebensächlichkeiten" zu bewahren. "Aus moderner Sicht ist es empörend, wie diese Siedlung ausgegraben und dann den Zerstörungen überlassen wurde", erklärt Jaana Toivari-Viitala von der Universität Helsinki. "Besucher nutzten die Siedlung als Aufenthalts- und Müllplatz. Doch in der Wissenschaft scheint sich eine Wende anzukündigen. Man erkennt jetzt, dass diese Siedlung sehr viel Aufschluss über das Leben in der damaligen Zeit geben kann."

In den nächsten Grabungskampagnen wollen Toivari-Viitala und ihre Kollegen herausfinden, wie viele Arbeiter zu einer Zeit dort lebten, wann sie dort lebten und was ihre genaue Aufgabe war.

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Quelle: Wissenschaft-aktuell


 

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