Wasser auf Mond und Erde gemeinsamen Ursprungs
„Die Messungen waren sehr schwierig“, sagt Mitautor Erik Hauri von der Carnegie Institution in Washington. „Aber die Daten geben beste Indizien dafür, dass kohlige Chondriten die gemeinsame Quelle für Wasser auf Erde und Mond waren, vielleicht sogar für das Wasser im gesamten inneren Sonnensystem.“ Kohlige Chondriten sind eine spezielle Art von Asteroiden, die im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter vorkommen und zu den ältesten Himmelskörpern zählen. In ihnen ist die Element-Zusammensetzung aus der Frühzeit unseres Sonnensystems vor gut viereinhalb Milliarden Jahren gespeichert.
Rund 98 Prozent des irdischen Wassers stammt von solchen Asteroiden, die bald nach der Entstehung der Erde auf sie geprasselt sind. Kurz nachdem sie sich gebildet hatte, war die Erde noch enorm heiß, so dass die leichteren Elemente ausgasten und in den Weltraum entschwanden. Erst nach ihrer Abkühlung brachten Asteroiden dann Wasser aus den kühleren, weiter außen liegenden Regionen des Sonnensystems auf unseren Planeten.
Der Mond bildete sich durch den gigantischen Aufprall eines etwa marsgroßen Planeten auf die Erde, der dabei einen großen Teil seiner Masse an diese abgab und selbst zum größten Teil pulverisierte. Nach den gängigen Theorien formte sich der Mond dann aus der Trümmerwolke, die die Erde umkreiste. Bislang dachten Forscher, dass bei den enormen Temperaturen, die bei einer solchen Planetenkollision entstehen, auch die leichten Elemente sämtlich ins Weltall verdampfen. Nach der neuen Analyse scheint es hingegen, als hätten größere Mengen Wasser den Aufprall überstanden und wären von der Erde auf den Mond übergegangen, wo sie sich ins Gestein einlagerten. „Die einfachste Erklärung ist, dass es genug Wasser auf der Urerde gab, als der gigantische Aufprall geschah“, so Hauptautor Alberto Saal von der Brown University in Providence. „Einiges davon überlebte den Aufprall, und das ist es, was wir auf dem Mond sehen.“
Mond und Erde sind Geschwister: Hintergrund zur Entstehung des Mondes