Warum ein australischer Kuckuck braune Eier legt
„Das Kuckucksweibchen verbringt weniger als 15 Sekunden am Nest. Während dieser kurzen Zeit muss es ein Ei auswählen und hinauswerfen sowie ein eigenes Ei ablegen“, schreiben Ros Gloag und Kollegen von der Australian National University in Canberra. Beim Kleinen Bronzekuckuck (Chalcites minutillus) kommt es häufiger vor, dass ein Nest seines Wirtsvogels, der Sumpfgerygone (Gerygone magnirostris), mehrfach von verschiedenen Weibchen zur Eiablage genutzt wird. Ein abgelegtes Kuckucksei hat daher größere Chancen, von einem später eintreffenden Kuckuck übersehen und nicht hinausgeworfen zu werden, wenn es dunkel gefärbt ist.
Die Biologen überprüften diese Hypothese, indem sie in Nester zu jeweils einem Ei des Wirtsvogels zwei ähnlich große Eier von Zebrafinken hinzulegten, die entweder weiß oder oliv-braun angestrichen waren. Die Sumpfgerygone erkannte und entfernte diese Eier in den meisten Fällen nicht. Wurde ein so präpariertes Nest aber von einem Bronzekuckuck parasitiert, entfernte dieser das weiße Ei oder das rosa Ei des Wirts mit fünfmal größerer Wahrscheinlichkeit als das dunkle. Es gebe Hinweise darauf, so die Autoren, dass sich die Sumpfgerygonen gegen den Brutparasiten dadurch verteidigen, dass sie statt der Eier fremd aussehende Küken aus dem Nest werfen. Aber im Verlauf des evolutionären Wettrüstens könnte sich der Parasit wiederum daran angepasst haben, da seine Küken denen des Wirts sehr ähnlich sehen.
Kuckucksei schützt das Nest
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