Walnüsse machen Männer froh

Täglich eine Handvoll der Nüsse verbessert die Stimmung – bei Frauen allerdings nicht
Täglich eine handvoll Walnüsse (30 bis 90 Gramm) könnte die Stimmung heben – zumindest bei Männern.
Täglich eine handvoll Walnüsse (30 bis 90 Gramm) könnte die Stimmung heben – zumindest bei Männern.
© California Walnut Commission
Albuquerque (USA) - Wer mehr Walnüsse isst, lebt gesünder. Das äußert sich in besseren Herz- und Gefäßfunktionen und einem geringeren Risiko für Diabetes und Übergewicht. Jetzt zeigt eine amerikanische Studie erstmals, dass der Nusskonsum auch einen positiven Einfluss auf die Psyche haben kann. Zumindest bei jungen Männern verbesserte der tägliche Verzehr einer handvoll Walnüsse nach sechs Wochen die Gemütsverfassung, berichtet ein Forscher im Fachblatt „Nutrients“. Weitere Untersuchungen sollen nun klären, welche Inhaltsstoffe für den deutlichen Effekt verantwortlich sind.

„Wir haben keine verbesserte Stimmung bei den Frauen beobachtet. Den Grund dafür kennen wir nicht“, sagt Peter Pribis von der University of New Mexico in Albuquerque. An seiner placebokontrollierten Doppelblindstudie nahmen 64 gesunde männliche und weibliche Studenten teil, die 18 bis 25 Jahre alt waren. Eine Hälfte verzehrte sechs Wochen lang täglich 60 Gramm fein gemahlene Walnüsse, die einem Kuchen beigemischt waren. Die andere Hälfte erhielt dieselbe Menge eines in Geschmack und Aussehen gleichen Kuchens, nur ohne Walnüsse. Nach einer Übergangsfrist von drei Wochen wurde gewechselt. Vor und nach den 6-Wochen-Phasen ermittelte der Forscher durch einen standardisierten Fragenkatalog Messwerte für die momentane Stimmungslage. Dabei ergab sich jeweils eine Gesamtpunktzahl, die sich aus den kombinierten Bewertungen von Ängstlichkeit, Depression, Ärger, Unruhe, Müdigkeit und Verwirrtheit zusammensetzte. Die vorschriftsmäßige Einnahme der Walnusskost war unter anderem am Anstieg der Blutwerte für Alpha-Linolensäure nachweisbar, einem Inhaltsstoff der Nuss.

Eine nach Geschlechtern getrennte Auswertung ergab, dass sich die Stimmung der Männer durch den Walnusskonsum um 27,5 Prozent verbesserte. Dagegen war bei den Frauen kein statistisch relevanter Unterschied der Stimmung nach Verzehr des einen oder des anderen Kuchens erkennbar. Die Wirkung bei den Männern könnte auf mehrere Inhaltsstoffe der Nüsse zurückzuführen sein, die möglicherweise die Gemütsverfassung beeinflussen. So wäre es denkbar, dass eine durch den Walnussverzehr erhöhte Zufuhr an Polyphenolen, Vitamin E, Folsäure und Melatonin dazu beiträgt, depressive Stimmungen zu verhindern. Auch die mit den Nüssen vermehrt aufgenommene Alpha-Linolensäure, die im Körper zu Docosahexaensäure (DHA) umgewandelt wird, kann über den Serotonin- und Dopaminspiegel im Gehirn die Stimmung verbessern. Frauen und Männer unterscheiden sich generell in ihrem DHA-Spiegel und reagieren vielleicht deswegen unterschiedlich auf eine verstärkte Aufnahme von DHA.

In dieser Studie sei allerdings nicht die Wirkung einzelner Inhaltsstoffe überprüft worden, betont Pribis. Der Einfluss auf die Stimmung dürfte daher wohl durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren zustande kommen. Es sei bemerkenswert, dass der bei den Männern gemessene Effekt so deutlich war, obwohl die Probanden jung und gesund waren. Pribis vermutet, dass die Wirkung bei älteren Männern mit kognitiver Beeinträchtigung noch stärker sein würde. Doch zunächst müssten größere Studien die Ergebnisse überprüfen und eine Erklärung dafür finden, warum die Walnusskost bei den Frauen unwirksam blieb.

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