Wärmster April: Wie El Niño das Weltklima beeinflusst
Nach 1982/83 und 1997 messen die Meeresforscher seit dem vergangenen Jahr wieder besonders hohe Wassertemperaturen vor der Küste Perus und im mittleren Pazifik. Der kühlende Humboldtstrom schwächt sich ab und nährstoffreiches, kaltes Tiefenwasser gelangt nicht mehr in die für die Fischerei wichtigen, oberen Wasserschichten. Laut NOAA könnte dieses El Niño-Phänomen dieses Mal sogar bis Mitte des laufenden Jahres anhalten. Jin-Yi Yu und Seon Tae Kim vom Department of Earth System Science an der University of California in Irvine entdeckten nun, dass der Temperaturverlauf in der Tiefe des mittleren Pazifiks eine wesentliche Rolle für die Dauer eines El Niño spielen könnte.
Auf der Basis aller El Niño-Ereignisse zwischen 1958 und 2007 erkannten die Forscher, dass die Position der Übergangszone zwischen warmem Oberflächen- und kaltem Tiefenwasser deutlich schwankte. Lag diese so genannte Thermokline in höheren Wasserschichten im mittleren Pazifik, erwärmte sich der östliche Bereich des Ozeans nur wenig und der El Niño kam rasch zum Erliegen. Befand sich die Temperaturschwelle jedoch in tieferen Bereichen, konnten höhere Wassertemperaturen vor der Küste Südamerikas gemessen werden und der El Niño dauerte signifikant länger. Aus diesem Zusammenhang könnte in Zukunft mit Messungen im mittleren Pazifik auf die Dauer eines El Niño zurück geschlossen werden.