Versuchung Fast-Food

Jugendliche konsumieren zwar häufig Limonaden und kalorienreiches Essen, doch ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und Fast-Food-Quellen in Schulnähe besteht nicht
Fast-Food-Versuchung in Schulnähe macht Schüler nicht zwingend dick
Fast-Food-Versuchung in Schulnähe macht Schüler nicht zwingend dick
© United States Department of Health and Human Services
Portland (USA) - Die Verfügbarkeit von Burger, Pommes, Pizza und Co. in Schulnähe macht Schüler nicht zwangsläufig dick. Das zeigt eine US-Studie, die Größe, Gewicht sowie Ernährungsgewohnheiten von Schülern aus vier Jahrgängen erfasste. Viele Schüler essen demnach durchaus nicht immer gesund - sie trinken häufig Limonaden und greifen regelmäßig zu Fast Food. Doch zwischen räumlicher Nähe von Fast-Food-Quellen zur Schule und dem Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit fand sich kein Zusammenhang, berichten die US-Forscher im "Journal of Nutrition Education and Behavior" (Band 43, Ausgabe 4). Gravierende Faktoren für Übergewicht sind demzufolge eher in anderen Lebensbereichen außerhalb der Schulumgebung vorhanden.

Insgesamt 552 Schüler der neunten bis zwölften Klassen an 11 Schulen hatten David E. Harris von der University of Southern Maine und seine Kollegen nach Größe und Gewicht befragt. Außerdem erfassten sie, wie häufig, wo und wie die Jugendlichen sich kalorienreiche Lebensmittel gönnten. "Die Studie zeigt, dass der Konsum von gesüßten Getränken und Fast Food unter den Schülern hoch ist", sagt Harris. Zu diesen Lebensmitteln griffen sie an unzähligen verschiedenen Orten, ergänzt der Forscher. Die Hälfte der Jugendlichen trank mindestens einmal wöchentlich Limonaden, jeder zehnte sogar täglich. Rund zwei Drittel hatten im Monat vor der Befragung ein Fast-Food-Restaurant besucht, mehr als die Hälfte eine Pizzeria.

Mit 73 Prozent war ein Großteil der Schüler normalgewichtig, stellten die Forscher fest. 12,5 Prozent waren übergewichtig, 12,5 fettleibig, 1,8 Prozent untergewichtig. Nähe und Dichte von Läden mit wenig gesundem Essensangebot in der Umgebung einer Schule ließen dabei aber keine Schlüsse auf das Risiko für Übergewicht der Schüler zu. Welche Faktoren genau dazu beitragen, darüber gibt die Studie keine Auskunft. Solange ein ungesundes Essensangebot allerdings nicht überall reduziert werde, sei es nicht überraschend, dass entsprechende Möglichkeiten in der Nähe von Schulen nur einen geringfügigen Einfluss auf das Risiko Heranwachsender haben, dick zu werden, sagen die Forscher. Ihre Ergebnisse würden aber nahe legen: Ernährungsprogramme an Schulen, die auf das Essverhalten der Schüler zielen, könnten eher ein vielversprechender Ansatz sein als Programme, welche die Essensmöglichkeiten in der Schulumgebung ins Auge fassen.

Schnell und unkompliziert an ungesundes, kalorienreiches Essen zu gelangen, kann im Prinzip aber durchaus einen Einfluss auf die Gesundheit haben. So fanden US-Mediziner beispielsweise in einer früheren Studie in einem Landkreis von Texas einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Fast-Food-Restaurants in einer Wohngegend und dem Auftreten von Schlaganfällen.

© Wissenschaft aktuell
Quelle: "Location of Food Stores Near Schools Does Not Predict the Weight Status of Maine High School Students", David E. Harris et al.; Journal of Nutrition Education and Behavior, Band 43, Ausgabe 4


 

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