Versuchung Fast-Food
Insgesamt 552 Schüler der neunten bis zwölften Klassen an 11 Schulen hatten David E. Harris von der University of Southern Maine und seine Kollegen nach Größe und Gewicht befragt. Außerdem erfassten sie, wie häufig, wo und wie die Jugendlichen sich kalorienreiche Lebensmittel gönnten. "Die Studie zeigt, dass der Konsum von gesüßten Getränken und Fast Food unter den Schülern hoch ist", sagt Harris. Zu diesen Lebensmitteln griffen sie an unzähligen verschiedenen Orten, ergänzt der Forscher. Die Hälfte der Jugendlichen trank mindestens einmal wöchentlich Limonaden, jeder zehnte sogar täglich. Rund zwei Drittel hatten im Monat vor der Befragung ein Fast-Food-Restaurant besucht, mehr als die Hälfte eine Pizzeria.
Mit 73 Prozent war ein Großteil der Schüler normalgewichtig, stellten die Forscher fest. 12,5 Prozent waren übergewichtig, 12,5 fettleibig, 1,8 Prozent untergewichtig. Nähe und Dichte von Läden mit wenig gesundem Essensangebot in der Umgebung einer Schule ließen dabei aber keine Schlüsse auf das Risiko für Übergewicht der Schüler zu. Welche Faktoren genau dazu beitragen, darüber gibt die Studie keine Auskunft. Solange ein ungesundes Essensangebot allerdings nicht überall reduziert werde, sei es nicht überraschend, dass entsprechende Möglichkeiten in der Nähe von Schulen nur einen geringfügigen Einfluss auf das Risiko Heranwachsender haben, dick zu werden, sagen die Forscher. Ihre Ergebnisse würden aber nahe legen: Ernährungsprogramme an Schulen, die auf das Essverhalten der Schüler zielen, könnten eher ein vielversprechender Ansatz sein als Programme, welche die Essensmöglichkeiten in der Schulumgebung ins Auge fassen.
Schnell und unkompliziert an ungesundes, kalorienreiches Essen zu gelangen, kann im Prinzip aber durchaus einen Einfluss auf die Gesundheit haben. So fanden US-Mediziner beispielsweise in einer früheren Studie in einem Landkreis von Texas einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Fast-Food-Restaurants in einer Wohngegend und dem Auftreten von Schlaganfällen.