Überschüssiges Körperfett schwächt Hirnfunktion
"Wir müssen herausfinden, ob die eine Fettart schädlicher ist als die andere, und wie das Fett die Hirnfunktion beeinflusst", sagt Diana Kerwin von der Northwestern University in Chicago. "Wir können es zwar nicht ändern, wo das Fett sitzt, aber weniger davon ist auf jeden Fall besser." Kerwin und ihre Kollegen werteten Daten von 8745 Frauen im Alter zwischen 65 und 79 Jahren aus. Sie ermittelten unter anderem den Body-Mass-Index (BMI) sowie die Verteilung des Körperfetts und führten standardisierte Gedächtnistests durch. Dabei konnten die Frauen maximal 100 Punkte auf einer Bewertungsskala erreichen.
Mit der Zunahme des BMI um einen Wert verschlechterte sich das Testergebnis um einen Punkt. Einflussfaktoren wie Gefäßkrankheiten, Diabetes, Alter und Bildungsstand wurden bei der statistischen Auswertung berücksichtigt. Es zeigte sich außerdem, dass sich größere Mengen an Hüftfett stärker auswirkten als Fettdepots im Bauchbereich. Es ist bekannt, dass verschiedene Arten von Fettgewebe unterschiedliche Arten und Mengen von Hormonen freisetzen. Einige davon können Entzündungsreaktionen im Körper auslösen und dadurch möglicherweise auch die Hirnfunktion beeinträchtigen, sagt Kerwin. "Das Fett könnte die Hirndurchblutung verringern oder zur Bildung von Plaques beitragen, die ein Kennzeichen der Alzheimer-Demenz sind". Diese Ergebnisse, so Kerwin, sollten Ärzte darin bestärken, ältere Patientinnen mit überschüssigem Hüftspeck zum Abnehmen zu veranlassen.